Neustart für Mission „Sophia“in fünf Wochen
BERLIN (may-) Papst Franziskus hat die Entscheidung der italienischen Regierung kritisiert, Schiffe der EU-Mission „Sophia“mit geretteten Migranten an Bord nicht mehr anlanden zu lassen. „Ich fordere die internationale Gemeinschaft nachdrücklich auf, entschlossen und unverzüglich zu handeln, um zu verhindern, dass sich solche Tragödien wiederholen, und die Sicherheit und die Achtung der Rechte und der Würde aller zu gewährleisten“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Italien hatte eine sofortige Überarbeitung des „Sophia“-Einsatzplans erzwungen und dafür gesorgt, dass alle Marineschiffe ihren Einsatz unterbrechen, der gegen Schleuser gerichtet ist. Binnen fünf Wochen soll die Überprüfung abgeschlossen sein. Zugleich kündigte die Regierung in Rom an, Gerettete nach Libyen zurückzubringen. Auch die libysche Küstenwache meldete, am Samstag 59 und am Sonntag 120 Migranten gerettet zu haben. Spanien rettete 400 Menschen, Malta 19.
Es sei richtig, dass Italien und andere Mittelmeeranrainer auf mehr europäische Solidarität drängen, sagte Grünen-Migrationsexpertin Luise Amtsberg. „Dieses aber auf dem Rücken der Schutzsuchenden zu tun, indem sie die Häfen dichtmachen, ist absolut inakzeptabel“, sagte Amtsberg unserer Redaktion. Es sei ein „großer Fehler“gewesen, die italienische Seenotrettungsmission „Mare Nostrum“zu beenden, sagte sie.