Mord als Verkehrsunfall getarnt
In Hessen wäre fast das perfekte Verbrechen gelungen – ein Thema bei „Aktenzeichen XY“.
GIESSEN/FRIEDBERG (dpa) Vor gut 20 Jahren soll Adem Bozkurt bei einem Autounfall in Hessen gestorben sein. So sah es zumindest aus – auf den ersten Blick. Nun ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen Mordes. Denn der im April 1997 tot entdeckte Autofahrer ist nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft mit einem Genickschuss umgebracht worden und nicht an den Folgen des Unfalls gestorben. Ein Zeuge gab den Ermittlern den entscheidenden Hinweis. Motiv könnten Streitigkeiten um Toilettenanlagen an Autobahnraststätten gewesen sein.
Die Ermittler sind nun mit dem spektakulären Fall an die Öffentlichkeit gegangen, sie erhoffen sich davon Hinweise auf den oder die Täter. Der Kriminalfall soll am heutigen Mittwoch auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“vorgestellt werden.
Der 45 Jahre alte Türke Adem Bozkurt war am 4. April 1997 frühmorgens in Ober-Mörlen in der Wetterau tot in seinem Fahrzeug gefunden worden. Der Wagen, in dem der Mann allein saß, sei offensichtlich gegen einen Baum geprallt. Die Umstände, auch die Verletzungen des 45-Jährigen, hätten auf einen tödlichen Unfall hingedeutet. Es sei deshalb auf eine rechtsmedizinische Untersuchung verzichtet worden,