Rheinische Post Langenfeld

Deutsche Bahn kassiert ihr Pünktlichk­eitsziel

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BERLIN (dpa) Reisen mit der Deutschen Bahn werden immer beliebter. Im ersten Halbjahr 2018 steigerte der Verkehrsko­nzern seinen Fahrgastre­kord noch einmal. Auch der Umsatz kletterte merklich. Dennoch gab es einen Gewinneinb­ruch, wie sich in der Sechs-Monats-Bilanz zeigt. Das lag zum einen an größeren Problemen im Schienengü­terverkehr. Außerdem investiert­e die Bahn mehr Geld im Kampf gegen Verspätung­en. Trotzdem sank die Pünktlichk­eitsquote.

Vorstandsc­hef Richard Lutz gab nun das Ziel von 82 Prozent pünktliche­r Fernzüge in diesem Jahr auf. Man rechne mit einer Quote von unter 80 Prozent. Im ersten Halbjahr lag diese bei 77,4 Prozent. „Wir erwarten eine Trendwende zum Besseren im zweiten Halbjahr“, so Lutz.

In ihren ICE- und Intercity-Zügen zählte die Deutsche Bahn 70,9 Millionen Reisende, das waren 3,8 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälf­te 2017. DieVerkehr­leistung, die die zurückgele­gte Strecke der Fahrgäste widerspieg­elt, stieg sogar um sechs Prozent. Im Regionalve­rkehr blieb die Zahl der Fahrten bei 960 Millionen, die Verkehrsle­istung erhöhte sich um 0,5 Prozent.

Der Umsatz des bundeseige­nen Konzerns lag im ersten Halbjahr bei 21,9 Milliarden Euro, ein Plus von 3,8 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank dagegen um 205 Millionen Euro oder 17 Prozent auf 974 Millionen Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 562 Millionen Euro, das ist ein Rückgang um 217 Millionen Euro oder 28 Prozent imVergleic­h zumVorjahr­eszeitraum.

Lutz nannte als Gründe „Sonderbela­stungen aus Unwettern“, Kosten für die Umstellung auf digitale Systeme und „Ausgaben, um unsere Pünktlichk­eit zu verbessern“. Aus dem Geschäftsb­ericht geht hervor, dass das Ebit im Nahverkehr (DB Regio) und bei der Güterbahn (DB Cargo) um jeweils 100 Millionen Euro zurückging. DB Cargo rutschte damit tiefer in die roten Zahlen – auf ein Ebit von minus 127 Millionen Euro.

Als Hauptursac­he für die größere Zahl an Verspätung­en nannte Infrastruk­tur-Vorstand Ronald Pofalla Engpässe im Schienenne­tz: „Wir kommen an verschiede­nen Stellen an Kapazitäts­grenzen.“So bereiteten die Knotenpunk­te Köln, Hamburg und Frankfurt der Bahn „zunehmend Probleme“. Als engste Stelle im deutschen Schienenne­tz bezeichnet­e Pofalla die Strecke von Köln nach Dortmund.

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