KKV Gesprächskreis besucht den Kölner Dom
MONHEIM (pc) Jährlich besuchen über sechs Millionen Menschen den Kölner Dom. Grund genug für den Monheimer KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“die Hauptkirche des Erzbistums Köln, die als historisches Monument seit 1996 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, zu besichtigen.
Die Mitglieder des interreligiösen Gesprächskreises staunten, als sie erfuhren, dass es 632 Jahre dauerte, bis der 1248 begonnene Kirchenbau fertiggestellt wurde. Denn auf den ersten Blick zeigt die Architektur ein einheitliches Erscheinungsbild. „Dies war nur möglich“, so Domführer Harald Schlüter, „weil keine Generation der Bauleute von dem ursprünglichen Gesamtplan abgewichen ist. Alle, die dieses Bauvorhaben begonnen und fortgesetzt haben, taten dies im Wissen, dass sie selbst die Vollendung niemals erleben würden.“Dies zeige, dass sie den Bau aus dem Glauben heraus errichtet hätten, unterstrich Schlüter, der gemeinsam mit Werner Höbsch, dem ehemaligen Beauftragten für den interreligiösen Dialog des Erzbistums Köln, die Führung durch den Kölner Dom übernommen hatte.
Um 800 wurde der sogenannte„Alte Dom“errichtet, der um 870 geweiht wird. Diese 95 Meter lange Kirche ist derVorgängerbau der heutigen gotischen Kathedrale. Dem Entschluss zum Neubau des Doms ging im Jahre 1164 die Übertragung der Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln voraus.
Um 1225 fingen die Planungen für einen Neubau der Kirche an, die als Bischofskirche und zugleich als Wallfahrtsort genutzt werden sollte. Die östlichen Teile des aus dem 9. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaus wurden dafür abgerissen. Am 15. August 1248 legte Erzbischof Konrad von Hochstaden den Grundstein der gotischen Kathedrale. Als im zweiten Weltkrieg Köln in Schutt und Asche versank, wurde auch der Dom von Bomben schwer beschädigt. Aufgrund seiner Bauweise hielt er dennoch weitestgehend stand. Leider konnten die Mitglieder des Gesprächskreises das Gerokreuz aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht sehen. Dafür gab das in unmittelbarer Nähe befindliche Bild der Kreuzigungsszene insbesondere für die Muslime zu zahlreichen Fragen Anlass. So ist es für sie unvorstellbar, dass mit Jesus Christus der Sohn Gottes auf die Welt gekommen ist und den qualvollen Kreuzestod erlitten hat. Hier konnte Höbsch erklären, dass mit dem Kreuzestod Jesu Christi für die Christen der Glaube an die Erlösung und Überwindung des Todes durch die Auferstehung verbunden sei. Den Abschluss der Besichtigung bildete das 2007 eingesetzte Südquerhausfenster (Richterfenster), das nach einem Entwurf des Künstlers Gerhard Richter entstanden ist. Im Anschluss traf sich die Gruppe mit Harald Schlüter undWerner Höbsch im Domforum. Bernd-M.Wehner, der Sprecher des KKV-Gesprächskreises, wies darauf hin, dass es Ziel des Kreises sei, im gemeinsamen Dialog einander besser kennenzulernen.