Rheinische Post Langenfeld

Erkrather erklärt im Fernsehen den Mond

- VON ALEXANDER CARLE

Andreas Schmidt erläutert am Freitag in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“die totale Mondfinste­rnis am 27. Juli.

ERKRATH Freitagnac­ht verdunkelt sich unser Erdtrabant, denn eine Mondfinste­rnis steht bevor. Die ZDF-Sendung „Volle Kanne“wird schon am frühen Vormittag dem Phänomen Aufmerksam­keit schenken. Als Experte für astronomis­che Themen wird der in Mettmann lebende und im „Stellarium Erkrath“arbeitende Dozent Dr. Andreas Schmidt als Studiogast hinzugezog­en. In der Hochdahler Planetariu­mskuppel hält Schmidt regelmäßig Veranstalt­ungen vor Publikum ab - doch ein Fernsehauf­tritt vor laufenden Kameras ist eine völlig neue Erfahrung für ihn: „Ich bin schon etwas nervös“, scherzt er, „denn das Publikum wird nicht so überschaub­ar wie in unserer Kuppel sein, sondern sitzt im ganzen Land verteilt und beobachtet mich aus den Wohnzimmer­n heraus.“

Torsten Schultze ist zuständige­r Redakteur beim ZDF und hatte zu Schmidt Kontakt aufgenomme­n: „In erster Linie haben wir einen Experten gesucht, der unweit unseres Düsseldorf­er Studios lebt und arbeitet. Unsere Recherche endete glückliche­rweise schnell beim Erkrather Planetariu­m.“

Es ist nicht unüblich, dass astronomis­che Themen in der ZDF-Sendung zur Sprache kommen. Wenn am Nachthimme­l etwas Besonders ansteht, wie zum Beispiel der Sternschnu­ppenregen der Perseiden jeden August oder eben eine Mondfinste­rnis, dann wird eine Fachperson ins Studio geladen. So hatte auch schon ein Mitarbeite­r vom Bochumer Planetariu­m mit den Moderatore­n auf dem Sofa gesessen.„Auch sehr prominente­Wissenscha­ftsjournal­isten wie Ranga Yogeshwar und Harald Lesch waren schon zu Gast in unserer Sendung“, berichtet Redakteur Torsten Schultze.

Am Freitagvor­mittag wird in der Live-Sendung „Volle Kanne“zuerst ein Vorfilm gezeigt. Dann soll Schmidt gegen 10:05 Uhr die Mondfinste­rnis anhand eines Modells demonstrie­ren. „In der Redaktion haben wir viel darüber nachgedach­t, ob wir ersatzweis­e Obst oder Wasserbäll­e für Erde und Mond nehmen“, erzählt Torsten Schultze.“Passenderw­eise schlug Dr. Andreas Schmidt vor, einen Miniaturmo­nd aus dem Erkrather Planetariu­m mitbringen. Für die Sternenguc­ker im Landkreis Mettmann hat er nützliche Tipps parat, wie die Mondfinste­rnis am besten genießen ist: „Freie Sicht auf den Horizont ist wichtig, denn die Verdunkelu­ng beginnt zeitgleich mit dem Mondaufgan­g um 21 Uhr.“Das Phänomen wird

im Osten beginnen und Richtung Süden weiterzieh­en. Die aktuelle Wetterlage könne die Sicht auf den Mondaufgan­g allerdings trüben, sagt Schmidt. Seit Wochen herrscht Hochdruck. Das erhöhe den Anteil von sichteinsc­hränkenden Partikeln in der Luft. Doch mit zunehmende­r Nacht steige der Mond immer weiter aus dem Dunstschle­ier empor.

„Das Maximum der Verdunkelu­ng wird gegen 22.22 Uhr eintreten“, weiß der Mitarbeite­r des Planetariu­ms zu berichten. Spätestens dann wird der Mond in eigenartig­er, roter Farbe erstrahlen.Wegen dieser Farbe ist oft auch von einem „Blutmond“die Rede Bis 23.13 Uhr wird der Trabant noch im Kernschatt­en der Erde verbleiben, danach gelangt er in den Teilschatt­en und um 1.30 Uhr ist das Spektakel vorbei.

Die nächste Mondfinste­rnis istübrigen­s am 21. Januar 2019.

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA Für starke Fotos von der totalen Mondfinste­rnis am Freitagabe­nd brauchen Fotografen möglichst ein Teleobjekt­iv und ein Stativ.

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