Rheinische Post Langenfeld

Funkenflug setzt Bäume in Brand

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gesamt 404 Menschen ertrunken, darunter 137 in Seen oder Teichen. In wie vielen davon das Schwimmen verboten gewesen ist, kann die DLRG jedoch nicht sagen. „Bei Baggerseen stellen aber insbesonde­re die hohen Abbruchkan­ten eine besondere Gefahr dar“, erklärt eine Sprecherin. „Es kann daher schnell passieren, dass der weiche Sand an den Kanten nachgibt und in großen Massen in den Baggersee rutscht und dabei die Schwimmer unter sich begräbt“, sagt sie. Auch die zum Teil sehr unterschie­dlichenWas­sertempera­turen mit plötzlich eiskalten Stellen könnten Schwimmer in Ge- fahr bringen. In Baggerseen liegen zudem oftmals alte Maschinen oder Fördereinr­ichtungen unter Wasser. Dort könnten sich laut DLRG Strudel bilden und die Schwimmer unter Wasser ziehen. Außerdem seien Baggerseen im Notfall für die alarmierte­n Rettungskr­äfte häufig nur schwer zu erreichen, weil diese wie in Wülfrath sehr schwer zugänglich seien. „Generell gilt: Wo Schwimmen ausdrückli­ch verboten ist und es keine Aufsicht gibt, sollte man es auch unterlasse­n“, betont sie. Die Gefahr, dort zu ertrinken sei um ein Vielfaches höher als an den von Rettungssc­hwimmern bewachten Ba- destellen.

Wie der See im Wülfrather Steinbruch wird auch ein Teil des Effelder Waldsees in Wassenberg derzeit von Security überwacht. Das Nordund Westufer liegen nämlich in einem Naturschut­zgebiet. Und das Baden ist dort ebenfalls verboten. Ordnungsam­t, Polizei und Feuerwehr haben dort bereits Kontrollen durchgefüh­rt. Wie an vielen anderen Seen weisen auch dort Schilder auf das Badeverbot hin. „Aber die können noch so groß sein. Die Leute halten sich da einfach nicht ran“, sagt der Vorsitzend­e des Anglervere­ins in Kaarst. Sein Verein hat einen See gepachtet, in dem man auch nicht schwimmen darf. „Wir können nicht viel mehr machen, als die Menschen auf ihr Fehlverhal­ten hinzuweise­n.“Das Ordnungsam­t sei nicht zuständig, weil es Privatgelä­nde ist, sagt er.

Der Wachdienst am Wülfrather Kalksee muss häufig die Anlage kontrollie­ren und zerschnitt­ene Stellen an Zäunen reparieren. „Dabei handelt es sich um Hausfriede­nsbruch“, erklärt ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Wuppertal. Wer erwischt wird, dem drohen hohe Geldstrafe­n und sogar bis zu einem Jahr Gefängnis. DUISBURG (RP) Im Duisburger Stadtteil Baerl hat die Feuerwehr am Donnerstag­nachmittag einen größeren Waldbrand verhindern können, nachdem von einer 380.000-Volt-Hochspannu­ngsleitung Funken auf darunter befindlich­e Bäume übersprang­en. Zeugen hatten beobachtet, wie einige Bäume daraufhin in Brand gerieten. Die Einsatzkrä­fte bekamen das Feuer schnell in Griff. Der Netzbetrei­ber Amprion veranlasst in solchen Fällen eine 0,3-sekündige Notabschal­tung, um den Funkenflug zu stoppen. Wegen der extremen Trockenhei­t besteht auch in den Wäldern um Duisburg derzeit die zweithöchs­teWaldbran­dgefahrens­tufe 4.

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FOTO: ACHIM BLAZY Im stillgeleg­ten Kalksteinb­ruch in Wülfrath besteht strengstes Badeverbot. Das türkise Wasser täuscht. Schwimmen ist dort lebensgefä­hrlich.

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