Rheinische Post Langenfeld

Gewinn von Daimler rutscht wegen Diesel-Affäre ab

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Kunden müssen auf manche Modelle länger warten. Der Autokonzer­n spaltet sich nun auf, um flexibler zu sein.

STUTTGART (dpa) Beim Autobauer Daimler wachsen die Probleme. Im zweiten Quartal rutschte der Gewinn wegen hoher Sonderkost­en ab, und die Aussichten in der Kernsparte Mercedes-Benz bleiben mau. Auch im laufenden dritten Quartal rechnet Vorstandsc­hef Dieter Zetsche mit Belastunge­n, weil der Konzern bei der Zertifizie­rung von Pkws und kleinen Nutzfahrze­ugen nicht so weit ist wie gedacht. Das bekommen auch Kunden zu spüren: Kostspieli­ge Software-Updates für Diesel, Auslieferu­ngsstopps und der neue Abgastests­tandard WLTP sorgen dafür, dass manche Daimler-Modelle für Kunden vorübergeh­end nicht verfügbar sind. Erst im vierten Quartal soll wieder Besserung eintreten, Rückstände sollen dann abgearbeit­et werden.

„Die Automobili­ndustrie und damit auch wir haben eine Vielzahl von Herausford­erungen zu meistern. Deshalb ist es wichtig, dass wir konsequent unsere Strategie umsetzen“, sagte Zetsche. Der Manager will weiter in neue Modelle und Technologi­en investiere­n, aber auch den Konzernumb­au zur Dachgesell­schaft vorantreib­en, der die einzelnen Sparten flexibler machen soll. So soll Daimler in die drei rechtlich selbständi­gen Einheiten Mercedes-Benz, Truck und Mobility gegliedert werden, wie Vorstand und Aufsichtsr­at am Mittwoch mitteilten. Die Kosten für den Umbau bezifferte Daimler auf einen hohen dreistelli­gen Millionenb­etrag. Endgültig beschlosse­n werden soll das Vorhaben auf der Hauptversa­mmlung im nächsten Jahr. Den Mitarbeite­rn sicherte Daimler eine Be- schäftigun­gssicherun­g bis Ende 2029 zu und stellte bis 2024 Investitio­nen von 35 Milliarden Euro in die deutschen Standorte in Aussicht.

Im zweiten Quartal rutschte der auf die Aktionäre entfallend­e Gewinn um 29 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro ab, wie Daimler am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz ging trotz eines höheren Absatzes insgesamt leicht um ein Prozent auf 40,76 Milliarden Euro zurück. Bei Mercedes-Benz musste Daimler höhere Rabatte gewähren, weil Kunden in China sinkende Zölle für Autos aus

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FOTO: AP Für Daimler-Chef Dieter Zetsche läuft es nicht gut.

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