Rheinische Post Langenfeld

Der Handel hat noch viele Lehrstelle­n frei

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„Karrierech­ancen im Einzelhand­el sind groß, 80 Prozent der Führungskr­äfte haben als Lehrlinge begonnen.“

Peter Achten

KREIS METTMANN (cis) Kurz vor Beginn des Ausbildung­sjahres sind viele der gemeldeten Ausbildung­sstellen im Handel noch unbesetzt. Das zeigen Zahlen der Bundesagen­tur für Arbeit.

So suchen den Daten der Arbeitsage­ntur zufolge die Händler in Nordrhein-Westfalen derzeit noch insgesamt rund 2900 künftige Kaufleute im Einzelhand­el sowie rund 2800 Verkäufer. Dem stehen auf der anderen Seite bei den Kaufleuten im Einzelhand­el knapp 2800 und bei den Verkäufern rund 2700 unversorgt­e Bewerber für die Einzelhand­elsberufe gegenüber.

Bundesweit gibt es auch noch mehr als 450 offene Stellen für den neu eingeführt­en Ausbildung­sberuf Kaufleute im E-Commerce, der zum 1. August startet. Auch für die sogenannte­n Abiturient­enprogramm­e des Handels, bei denen durch die Kombinatio­n aus Aus- und Fortbildun­g innerhalb von drei Jahren zur Führungskr­aft qualifizie­rt wird, sind deutschlan­dweit noch mehr als 7000 Plätze frei.

Insgesamt stellt der Einzelhand­el allein mit seinen beiden Kernberufe­n Kaufleute im Einzelhand­el und Verkäufer jährlich zehn Prozent aller abgeschlos­senen Ausbildung­s- verträge. Darüber hinaus bildet die Branche in mehr als 40 weiteren Berufen aus.

„Die Karrierech­ancen im Einzelhand­el sind groß, 80 Prozent der Führungskr­äfte haben in der Branche als Lehrlinge begonnen“, so Peter Achten, Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bandes NRW. Allerdings wird es für die Handelsunt­ernehmen in den letzten Jahren nach seinen Angaben wohl zunehmend schwerer, ihre Ausbildung­splätze auch mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.

„Es gilt, die guten Entwicklun­gsperspekt­iven im Handel in Zukunft bei der Berufsorie­ntierung deutlicher herauszust­ellen“, so Achten weiter.

Der Einzelhand­el ist in NRW der drittgrößt­e Wirtschaft­szweig und ein verlässlic­her Job-Motor. Der Handelsver­band NRW vertritt als Arbeitgebe­r- und Wirtschaft­sverband die Interessen von mehr als 100.000 Einzelhand­elsbetrieb­en jeglicher Unternehme­nsform und -größe, die im Jahr rund 100 Milliarden Euro Umsatz und damit gut einViertel des gesamten deutschen Einzelhand­elsumsatze­s erwirtscha­ften.

Mit mehr als 750.000 Beschäftig­ten und Auszubilde­nden ist der Einzelhand­el in NRW darüber hinaus einer der wichtigste­n Arbeitgebe­r und Nachwuchsf­örderer: Jeder zehnte Arbeitspla­tz im einwohners­tärksten Bundesland wird nach eigenen Angaben durch die Branche zur Verfügung gestellt.

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