„Wir teilen uns die Führungsrolle“
Der 30-Jährige spricht vor der Turn-EM über die neue Hierarchie im Nationalteam.
DÜSSELDORF Marcel Nguyens Stimme klingt entspannt, ein wenig erschöpft vielleicht an diesem Abend, vom Training. Im Bundesleistungszentrum Kienbaum bei Berlin bereiten sich die Kunstturner auf die EM vor. Angeführt wird das Quintett von ihm, dem 29-Jährigen, der jüngst beim Vierländerkampf überzeugt hat und das Team zum Sieg führte.
Jüngeren bin.
Hilft es, dass der eine Star weg und das Team jetzt ausgeglichener ist? Nguyen Helfen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Fabi war schon immer eine Stütze, auf die man sich verlassen konnte. Es ist eine andere Situation, aber schauen wir mal. Er hatte seine Schwäche am Pauschenpferd. Mit Nils Dunkel hat ein Youngster einen Platz im Team erhalten, der am Pferd stark ist.
Können Sie um EM-Gold mitkämpfen, oder wer ist Favorit? Nguyen Gold ist unrealistisch. Die Russen waren beim Länderkampf nicht dabei, und die sind schon die
stärkste Nation momentan. Aber mit der Mannschaft können wir um eine EM-Medaille kämpfen.
Was erhoffen Sie sich?
Das freut mich natürlich, und ich freue mich immer, wenn ich unsere coole und schön anzusehende Sportart auf so einer Plattform vermarkten kann.
Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass deutsche Turner auch in Zu- kunft, etwa bei den Spielen 2020 in Tokio, wieder große Erfolge feiern? Nguyen Ich glaube an meine Mannschaft. Wir haben richtig gute Jungs. Bretschneider hat eine starke Reckübung, ihm traue ich zu, ins Olympiafinale zu kommen und eine Medaille zu holen. Es sind noch andere da, die individuelle Stärken haben. Ich hoffe, dass wir uns weiter verbessern.
Und Ihre Ambitionen?
Nguyen Wenn wir als Team nochmal um eine Olympiamedaille kämpfen können, das wäre mein Traum.