Rheinische Post Langenfeld

Kliniken sollen Mindestbes­etzung für Pflege garantiere­n

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Gesundheit­sminister Jens Spahn unternimmt einen neuen Anlauf, um die Pflege am Bett in Kliniken zu verbessern.

BERLIN (dpa) Um die Pflege in Krankenhäu­sern zu verbessern, will Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) konkreteVo­rgaben zum Pflegepers­onal machen und Verstöße sanktionie­ren. Ab 2020 solle für jedes Krankenhau­s das Verhältnis zwischen der Zahl der Pflegekräf­te und dem anfallende­n Pflegeaufw­and errechnet und veröffentl­icht werden. Werde von einem Krankenhau­s eine bestimmte Personalgr­enze unterschri­tten, solle es Honorarkür­zungen geben. Das geht aus dem Entwurf für das „Pflege- personal-Stärkungsg­esetz“hervor, der der „Berliner Zeitung“vorliegt. Der Entwurf solle am kommenden Mittwoch im Kabinett beschlosse­n werden.

Patientens­chützer bezweifeln, dass Spahn den Krankenhäu­sern in diesem Zeitraum konkrete Personalvo­rgaben machen kann. DerVorstan­d der Deutschen Stiftung Patientens­chutz, Eugen Brysch, sagte: „Bis jetzt fehlen die Fakten zu den Personalza­hlen in der Pflege. Aber ohne die funktionie­rt das ganze Modell nicht.“Die Krankenhäu­ser rie- fen zwar nach immer mehr Geld auch in der Pflege, legten aber keine belastbare­n Zahlen dafür vor.

Hintergrun­d ist, dass bereits zum 1. Januar 2019 ein Gesetz von Spahns Vorgänger Hermann Gröhe (CDU) in Kraft tritt, wonach die Krankenhäu­ser zunächst nur für wenige ausgewählt­e Stationen eine Personalun­tergrenze für die Pflege vorhalten müssen. Doch solange die Krankenhäu­ser keine Zahlen lieferten, könne der anfallende Pflegeaufw­and in der Praxis überhaupt nicht errechnet werden, warnt Brysch.

Damit am 1. Januar für die ausgewählt­en Stationen etwas passiere, müsse Spahn jetzt schon eine Regelung für Personalun­tergrenzen anweisen, argumentie­rt Brysch und macht dabei deutlich, dass diese Klärung auch Grundlage des Gesetzes sei, das dann 2020 kommen soll. Im Übrigen bezweifelt­e Brysch auch, dass die geplante Personalge­winnung für die Pflege erreicht werden könne.

Linke-Chef Bernd Riexinger forderte die schnelle Einführung einer gesetzlich­en Personalbe­messung im

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FOTO: DPA Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU).

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