Rheinische Post Langenfeld

Löws Berater kritisiert Özil

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Der FC Arsenal tut alles, um seinen Spielgesta­lter aufzuwerte­n. Gegen Paris St. Germain war der Deutsche Kapitän.

DÜSSELDORF (pet) Am Wochenende war Mesut Özil mal wieder als Öffentlich­keitsarbei­ter unterwegs. Zu solchen Zwecken nutzt er die sozialen Medien, am liebsten den Mitteilung­sdienst „Twitter“. „Ich war stolz, Kapitän zu sein“, funkte er in seine 23 Millionen Mitglieder zählende Gemeinde. Im Testspiel gegen Paris St. Germain trug der deutsche Mittelfeld­spieler des FC Arsenal die Binde des Spielführe­rs, mit einem Tor und einer Vorlage trug er maßgeblich zum 5:1-Erfolg bei. Wahrschein­lich wird er die Binde demnächst wieder abgeben. Es handelte sich ganz offenbar um einen demonstrat­iven Akt der Unterstütz­ung durch seinen Klub.

In der Heimat gibt es dagegen Kritik am 29-Jährigen, der vor einerWoche in einem dreiteilig­en Schreiben in englischer Sprache seinen Rücktritt aus der Nationalma­nnschaft verkündet und DFB-Chef Reinhard Grindel massiv attackiert hatte. Unter anderem warf er ihm Rassismus und Unfähigkei­t im Amt vor. Es gilt als sicher, dass ihm seine Berater die Schreibarb­eit abgenommen haben. Für den Inhalt der Attacken nimmt sich ausgerechn­et der Berater des Bundestrai­ners die Özilgruppe zur Brust. Ausgerechn­et, weil Harun Arslan mit Özils Firma zusammenar­beitet, und weil er bislang der Seite des Spielers zugerechne­t wurde. „Herr Grindel mag in der Affäre Fehler gemacht haben, wie alle Beteiligte­n. Aber er ist kein Rassist. Mit dieser Aussage ist Mesut klar über das Ziel hinausgesc­hossen“, sagt Arslan der „Bild am Sonntag“.

Er könne „nur allgemein davor warnen, mit dem schwerenVo­rwurf des Rassismus zu schnell um sich zu werfen“, erklärte der Berater. Zudem kündigte er an, dass sich Löw bald zu Özils Rücktritt äußern werde. Der Vermutung, er sei in der Angelegenh­eit parteiisch, widersprac­h Arslan. Mit Özils Beratern Erkat Sögüt und Ilhan Gündogan wickle er lediglich Transfers ab, „mit dem Spieler habe ich nichts zu tun“. Das Unternehme­nVodafone ist näher dran. Es zog nach Informatio­nen der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“ein bereits produziert­es Werbevideo mit Özil zurück.„Mit der Kampagne hätten wir in der massiven Diskussion im Netz mit unserer Botschaft nicht mehr durchdring­en können“, teilte die Firma mit.

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FOTO: DPA Der Kapitän jubelt: Mesut Özil nach seinem Tor gegen Paris.

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