Katharina Wagner wird in Bayreuth ausgebuht
BAYREUTH (dpa) Katharina Wagner hat es nicht leicht beim Publikum der Bayreuther Festspiele. Nach der Aufführung ihrer „Tristan und Isolde“-Inszenierung wurde die Regisseurin und Festspiel-Chefin wieder einmal ausgebuht – noch etwas heftiger als in den Jahren zuvor. Dabei war ihre Interpretation der großen Liebes-Oper ihres Ur-Opas Richard Wagner in ihrem ersten Jahr 2015 noch gefeiert worden.
Sie entwirft in teilweise starken Bildern die sehr düstere Version einer großen, ausweglosen Liebe. Dem unglücklichen Paar verwehrt sie sogar den gemeinsamen Liebestod. Isolde lässt sich von König Marke mitnehmen – der tote Tristan bleibt allein auf einer Bahre zurück.
Jubel gab es zwar auch in diesem Jahr, aber nur für den musikalischen Teil der Aufführung. Ste- phen Gould und Petra Lang in den Titelrollen wurden gefeiert, ebenso René Pape als König Marke und vor allem Dirigent Christian Thielemann. Er steht in diesem Jahr sogar zweimal am Pult, hat bereits die Eröffnungspremiere des „Lohengrin“am Mittwoch dirigiert.
Nicht nur Christian Thielemann ist Dauergast bei den Festspielen, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Nach „Lohengrin“und „Parsifal“sah sie sich auch den „Tristan“an.
„Tristan und Isolde“war nach dem„Parsifal“die zweiteWiederaufnahme der diesjährigen Bayreuther Festspielsaison. Als Wiederaufnahmen folgen dann am Montag und Dienstag noch „Der fliegende Holländer“und„DieWalküre“. Die Bayreuther Festspiele enden am 29. August.