KULTURTIPPS
Comic-Biografie über Superman-Erfinder Mit Amy Winehouse am Strand von St. Lucia
Comic Vor 80 Jahren erfanden Jerry Siegel und Joe Shuster einen großen Helden: Superman. Clark Kent, wie sich der vom Planeten Krypton stammende Außerirdische im Alltag nannte, trug im Einsatz für die gute Sache einen blauen Einteiler, einen roten Umhang und ein großes S auf der Brust – er war die Blaupause für alle weiteren Comic-Superstars. Superman wurde zum weltweiten Erfolg und man sollte annehmen, dass er Siegel und Shuster steinreich machte. Eigentlich. In der Comic-Biografie „Joe Shuster – der Vater der Superhelden“spüren Autor Julian Voloj und Zeichner Thomas Campi der Entstehungsgeschichte Supermans nach. Und zeigen auch, wie dessen Erfinder über den Tisch gezogen wurden. kl Bildband „Ach, Amy“, denkt man beim Durchblättern dieses Buches. Es versammelt 150 bislang nicht gesehene Aufnahmen von Amy Winehouse. Die meisten zeigen nicht die Persona, sondern die Person, denn aufgenommen hat die Bilder ihr (platonischer) Freund Blake Wood. Der damals 22 Jahre alte US-Fotograf lernte die zwei Jahre ältere Sängerin 2008 kennen, da hatte sie gerade den Höhepunkt an Popularität erreicht. Sie bekam fünf Grammys, was keiner britischen Künstlerin zuvor gelungen war, und jeder sang ihren Hit „Rehab“mit. Aber zugleich sah man sie in den Bunten Blättern immer öfter torkelnd und derangiert. Blake Wood blickte drei Jahre vor ihrem Tod vor allem auf die private Amy Winehouse, auf die sorglose und in jenen Wochen angeblich drogenfreie Urlauberin, die sich auf St. Lucia erholte, Sandburgen baute, badete und reiten ging. Selbst am Strand trug Winehouse übrigens ihren dicken Cleopatra-Lidstrich. Herrliche Bilder. hols sik kondensierte. Der Spintisierer Skrjabin nannte ihn den „mystischen Akkord“.
Damit sich der Zuhörer bei diesen futuristischen Zuspitzungen nicht ausklinken konnte, setzte Skrjabin etwa bei seinen Klaviersonaten vermehrt aufs Prinzip der Einsätzigkeit – es sind Werke wie aus einem Guss, wie in einem Rausch. Die 5. Sonate ist eines der geni- alsten Klavierwerke des 20. Jahrhunderts. Ihr steht als Motto ein Satz von Skrjabin selbst voran: „Ihr ängstlichen Keime des Lebens, Kühnheit bringe ich euch.“
Jetzt hat Vadym Kholodenko beim Label Harmonia Mundi eine einschüchternd schöne Aufnahme ausgewählter Klavierwerke Skrjabins vorgelegt. Musik als Befreiung aus dem Diesseits: Der Komponist wünschte es sich so, und durch Kholodenko bekommt er es.
Wolfram Goertz