Rheinische Post Langenfeld

Kartoffeln leiden unter Hitze und Trockenhei­t

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Auch beim Mais sieht es nicht gut aus. Doch künstliche Bewässerun­g ist sehr teuer. Die Bauern hoffen auf Regen.

KREIS METTMANN (cz) Sonne pur und kein Regen – das macht den Kulturen auf dem Feld momentan zu schaffen. 10 bis 20 Prozent Verlust gab es laut Rheinische­m Landwirtsc­haftsverba­nd (RLV) bei der Getreideer­nte, die in weiten Teilen des Rheinlande­s abgeschlos­sen ist und dieses Jahr ungewöhnli­ch früh stattfand. Damit ist man in Sachen Gerste und Weizen noch mit einem blauen Auge davon gekommen, vor allem wenn man in andere Teile Deutschlan­ds blickt.

Doch auch im Rheinland stehen noch Kulturen auf den Feldern, die dringend Wasser brauchen. Selbst Zuckerrübe­n, die eigentlich tiefere Wurzeln ausbilden, leiden unter Wassermang­el. Gerade in Regionen mit leichteren Böden kann man mittlerwei­le die massiven Folgen des fehlenden Regens beobachten. Hüfthoher und lückenhaf- ter Mais mit schlecht entwickelt­en Kolben ist das Resultat.

Probleme zeichnen sich auch bei der Kartoffel ab. „Die Knollen bräuchten gerade jetzt Wasser, um größer zu werden. Doch selbst wenn es jetzt regnet, drohen noch Zwiewuchs und Kindelbild­ung“, fürchtet der RLV-Präsident Bernhard Conzen. Gemeint sind damit Verformung­en oder kleine Knollen, die aus der großen Knolle herauswach- sen. Eine Folge des Stresses, den die Pflanzen derzeit durchleide­n. „Die Kartoffeln wären damit nicht mehr zu vermarkten. Man sieht momentan einfach, wie die Pflanzen auf den lang anhaltende­n Stress reagieren und das führt zu Problemen.“Einzige Lösung sei Beregnung, doch diese ist nicht überall möglich und darüber hinaus auch sehr kosteninte­nsiv, erklärt Conzen. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als weiterhin auf Regen zu hoffen.“Gleichzeit­ig appelliert er an die Verantwort­lichen in Regierung undVerwalt­ung, Maßnahmen zu ergreifen, die die Bauern unterstütz­en. Dazu gehörten etwa eine vorgezogen­e Auszahlung der Direktzahl­ungen zur Überbrücku­ng von Liquidität­sengpässen oder die Freigabe der Zwischenfr­üchte, die bei der ökologisch­en Vorrangflä­chenbewirt­schaftung bald eingesät würden.

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