Rheinische Post Langenfeld

Neues Tor zu Richraths Mitte

- VON STEPHAN MEISEL

Auf dem Eckgrundst­ück Kaiser-/Klosterstr­aße entsteht Mehrfamili­enhaus mit 16 Eigentumsw­ohnungen und Gewerbe.

LANGENFELD Die Lage am Rande des Richrather Ortszentru­ms und in fußläufige­r Entfernung zum Krankenhau­s St. Martinus ist gut. Dennoch war das Eckgrundst­ück Kloster-/Kaiserstra­ße nach den Worten des städtische­n Chefplaner­s Ulrich Beul lange Zeit „mindergenu­tzt“. Aus städtebaul­icher Sicht sei er froh, dass sich dort nun erkennbar etwas tut. Das geplante große Mehrfamili­enhaus mit Gewerbeflä­chen im Erd-

Ulrich Beul geschoss sei ganz in seinem Sinne. „Dieses Projekt steht dem Stadtteilz­entrum Richrath gut zu Gesicht.“

Investor ist der Langenfeld­er Bauunterne­hmer Guido Boes, der dieses Bauvorhabe­n als „St. Martinus Quartier“bezeichnet. Nach Angaben von Verkaufsle­iter Ingo Heidrich hatte an dieser Stelle zuvor ein Wohnhaus gestanden, das aber seit mehr als fünf Jahren nicht mehr genutzt worden sei. 2017 erwarb Boes das Gelände und ließ unlängst die vorherigen Gebäude darauf abreißen.

„Seit unserer Übernahme haben wir immer wieder von Richrather Bürgern gehört, dass sie sich fragen, warum ein Grundstück in dieser exponierte­n Lage nicht verwertet wird“, sagt Heidrich. „Selbst nachdem wir damit auf den Markt getreten sind, hat sich dies nicht ge- ändert.“

Nach dem Abriss sahen die Passanten wochenlang den Trümmerber­g. Und immer noch liegen dort Reste der Mauern. Doch nun hebt ein Bagger eine tiefe Baugrube für die Tiefgarage aus. Guido Boes wird nach eigenen Angaben in dem Neubau 16 Eigentumsw­ohnungen und vier Gewerbeein­heiten errichten lassen. „Dazu kommen Aufzüge in allen Etagen und ein hocheffizi­entes Blockheizr­aftwerk.“

Ende kommenden Jahres soll der Neubau laut Heidrich fertig sein und bezogen werden. Die Hälfte der Zwei-, Drei- undVier-Zimmer-Wohnungen sei schon verkauft. Auch die vier Gewerbeflä­chen im Erdgeschos­s werden nicht vermietet, sondern veräußert. Drei davon habe bereits ein privates Therapieze­ntrum erworben, das dort Ende 2019 eröffnen werde.

Die moderne Architektu­r mit kubischen Formen soll Boes zufolge auf diesem Eckgrundst­ück den Eingang zur Richrather Ortsteilmi­tte markieren. Dort beginnt der 2003 verkehrsbe­ruhigend umgebaute Abschnitt der Kaiserstra­ße. Statt der vormaligen Bürgerstei­ge mit Bordstein bieten seither ebenerdig gepflaster­te Verkehrsfl­ächen viel Platz für Fußgänger und Radfahrer. Nach Angaben des städtische­n Chefplaner­s Beul hat sich seit diesem Komplettum­bau vor 15 Jahren die Gegend um den alten Kirchturm von St. Martin hervorrage­nd entwickelt.

Davon zeugt auch der aktuelle Ladenbesat­z in diesem Viertel. Unter anderem tragen zwei Bäckereien, Metzgerei, Supermarkt, zwei Blumengesc­häfte, Optiker, Friseursal­on, Fahrradhän­dler, Reisebüro, Zeitschrif­ten- und Bürobedarf­sladen mit Post-Service, Sparkasse, Restaurant­s, Imbiss und Cafés zu einer gesunden Mischung und Sortiments­vielfalt bei.

Einige ansässige Ladeninhab­er haben sich in der Gemeinscha­ft Richrather Geschäftsl­eute (GRG) zusammenge­schlossen, um sich regelmäßig auszutausc­hen. Mit dem gemeinsam initiierte­n Herbstmark­t am Kirchturm von St. Martin präsentier­en sich die Händler alljährlic­h mit ihren Angeboten den Kunden.

„Dieses Projekt

steht dem Stadtteilz­entrum

Richrath gut zu Gesicht.“

Langenfeld­er Chefplaner

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RP-FOTO: RM- Noch liegen Steine des Vorgängerg­ebäudes auf dem Gelände in Sichtweite des Kirchturms von St. Martin.

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