Rheinische Post Langenfeld

Säure-Anschlag: Akte geschlosse­n

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HAAN (cis) Der Anschlag auf Bernhard Günther liegt fast fünf Monate zurück. Am 4. März lauerten zwei jüngere Männer dem Innogy-Finanzvors­tand nach dem Joggen in der Nähe seiner Wohnung in Haan auf, drückten ihn auf den Boden und schütteten ihm Säure ins Gesichts. Er überlebte – schwer verletzt. Sein Sehrvermög­en sei intakt, sagte er dem „Handelsbla­tt“. Es ist das einzige Interview, das er nach dem Vorfall gegeben hat. Alles in allem habe er wohl „noch Glück im Unglück“gehabt.

Bernhard Günther sei „sehr ausführlic­h“vernommen worden, sagt die zuständige Wuppertale­r Staatsanwä­ltin Dorothea Tumeltsham­mer: „Wir sind ganz viele Theorien durchgegan­gen. Es ist aber nur bei Theorien geblieben.“Die Düsseldorf­er Mordkommis­son „Säure“sei sehr vielen Spuren nachgegang­en, versichert Tumeltsham­mer: „Wir haben auch sehr viel Bildmateri­al ausgewerte­t – ohne Ergebnis.“Die Ermittler hatten gehofft, über die Video-Überwachun­g von Banken, Tankstelle­n, Geschäften oder privaten Häusern den Tätern auf die Spur zu kommen.

Der vorläufige Abschluss der Ermittlung­en stehe unmittelba­r be- vor, sagt die Staatsanwä­ltin. Der Fall kommt zu den Akten, werde in regelmäßig­en Abständen aber wieder vorgenomme­n und geprüft – etwa ob es neue Ermittlung­sansätze gebe. Eine Belohnung auszusetze­n sei aus Sicht der Ermittlung­sbehörden in diesem Fall nicht angebracht gewesen. Der brutale Anschlag auf den Manager ist und bleibt mysteriös. Bernhard Günther war bereits vor sechs Jahren überfallen und zusammenge­schlagen worden. Der Überfall geschah ebenfalls an einem Sonntagmor­gen auf einem abgeschied­enen Fußweg. Er wurde bis heute nicht aufgeklärt.

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