Rheinische Post Langenfeld

„Merkur Arena“als Kompromiss?

- VON UWE-JENS RUHNAU

Die Spitzen von Fortuna und Stadt verhandeln. Geisel spricht heute mit Gauselmann.

Es gibt viel Gesprächsb­edarf zwischen Fortuna Düsseldorf und Thomas Geisel. Kaum hatte der Oberbürger­meister das Teehaus beim Henkel-Renntag betreten, stand auch schon Reinhold Ernst, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Fortuna, neben ihm. Zwar ist der offizielle Krisengipf­el erst am Donnerstag, aber bereits gestern wurden wichtige Fragen erörtert. Es ging um die strittigen Vermarktun­gsrechte der Arena, aber auch das Namensspon­soring. „Merkur Spielarena“ist bei Fortuna als Hauptnutze­r auf keine Begeisteru­ng gestoßen. Alternativ­e: „Merkur Arena“. Geisel kann sich das gut vorstellen, will in dieser Woche mit allen Beteiligte­n sprechen.

Die Namensgebu­ng der Arena ist zum Streitfall geworden. Zwar bringt der Deal mit der Gauselmann-Gruppe 3,75 Millionen Euro im Jahr, aber mit Blick auf die aktuell laufenden Schließung­en von Spielhalle­n und Imagefrage­n wird von vielen Seiten Kritik an dem Abschluss geäußert. Die FDP will im Stadtrat nach der Sommerpaus­e sogar einen Vorstoß für eine Rückabwick­lung des Geschäfts machen. Die Fortuna, die seit Jahren von einer Präsenz auf der Außenhaut der Arena träumt, hat davon erst einmal Abstand genommen. Hier kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Geisel soll Fortuna vor zwei Jahren weitere Arena-Vermarktun­gsrechte zugesagt haben, auf die der Verein nun pocht.

Geisel muss deswegen nun auf zwei Ebenen handeln. Mit der Gauselmann-Gruppe wird er über eine Abänderung des neuen Arena-Namens sprechen. Problem: Es gibt bereits seit 2009 eine Merkur Arena – ebenfalls von Paul Gauselmann gesponsert – in Lübbecke. Dort spielt der Tus Nettelsted­t. Die Frage ist, ob dort der Name zugunsten von Düsseldorf verändert werden könnte. Zudem ist zu klären, ob die Weiterverm­arktung von Logen in der Arena, wie sie von Fortuna in der vergangene­n Saison vorgenomme­n wurde, das Ende der Fahnenstan­ge sein soll, wenn es um die Weitergabe von Vermarktun­gsrechten geht. Denn was Fortuna zugestande­n wird, kann nicht gleichzeit­ig zum Abbau der Arena-Baukredite genutzt werden.

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