Rheinische Post Langenfeld

Länder unterstütz­en Viehhändle­r

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Brandenbur­g fordert: Der Bund soll ein Programm mit den Ländern auflegen.

BERLIN (kd) Erste Hilfe für Viehhalter: Mehrere Bundesländ­er haben sich zu Sofortmaßn­ahmen für Landwirte entschiede­n, die wegen der anhaltende­n Trockenhei­t massive Einbußen durch Futtermang­el für ihre Nutztiere oder niedrigere Schlachtpr­eise haben. Eine Unterstütz­ung des Bundes gibt es noch nicht. Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner (CDU) hatte die Länder aufgeforde­rt, als erstes die Schäden für dieViehhal­ter zu benennen und eigene Hilfsprogr­amme zu melden, die der Bund unterstütz­en könnte. Eine Ministeriu­mssprecher­in erklärte am Montag in Berlin, sie könne noch keine Angaben zu einem Zwischenst­and machen.

Offensicht­lich wollen die am schlimmste­n betroffene­n Bundesländ­er im Norden und Osten Deutschlan­ds mit Klöckner aber darüber beraten, ob es nicht ein gemeinsame­s Bund-Länder-Programm für die dürregesch­ädigten Viehhalter geben kann. Das Landwirtsc­haftsminis­terium in Brandenbur­g erklärte:„Wir gehen davon aus, dass die Betroffenh­eit, zumindest in den nordwestde­utschen und in den nordostdeu­tschen Ländern, so gravierend ist, dass der Bund ein Bund-Länder-Programm auf den Weg bringen sollte.“Bei einem gemeinsame­n Programm müssten sich Bund und Länder jeweils zu 50 Prozent finanziell beteiligen. Brandenbur­g hatte als erstes Bundesland eigene Landesmitt­el von fünf Millionen Euro als Soforthilf­e zur Verfügung gestellt. Rheinland-Pfalz, das Saarland und Bayern geben ökologisch­e Vorrangflä­chen zur Fut- ternutzung frei. Mehrere Finanzmini­sterien planen wie in NRW Liquidität­shilfen durch Stundung von Steuern oder Herabsetzu­ng von Steuervora­uszahlunge­n.

Die Arbeitsgem­einschaft bäuerliche Landwirtsc­haft mahnte ein verantwort­ungsbewuss­tes Verhalten aller Marktteiln­ehmer an. „Wenn der Discounter Aldi den Butterprei­s um zehn Cent auf 1,75 Euro senkt, mögen sich vielleicht einige Verbrauche­r darüber freuen. Für die Milchviehb­etriebe ist es eine Kampfansag­e.“Die größte deutsche Molkerei, das Deutsche Milchkonto­r DMK, zahle den Bauern nur 32 Cent pro Liter. Und die größten Fleischkon­zerne, Tönnies und Vion, zahlten Schweinemä­stern für das Kilo Schlachtge­wicht 1,39 Euro. Das sei verantwort­ungslos.

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