Rheinische Post Langenfeld

Reise durch eine bunte Gefühlswel­t

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Kunstverei­n Langenfeld zeigt bis zum 25. September in seinem Raum im Kulturzent­rum Gemälde von Alexander Beck.

LANGENFELD Nur wenige Wochen vor Alexander Becks 80. Geburtstag widmet ihm der Kunstverei­n Langenfeld (KVL) eine besondere Ausstellun­g; als Dank für dessen unermüdlic­hen Einsatz im Auftrag der Kunst. Mit „Kosmos der Farben“, eine Exposition aus 18 farbenpräc­htigen Werken, lädt der 79-jährige Langenfeld­er zu einer Reise durch

„Meine Frau gibt mir viele Ideen und sie ist auch ziemlich kritisch mit meinen Werken.“

Alexander Beck

seine Gefühlswel­t ein. Die Ausstellun­g ist bis zum 25. September geöffnet.

Es braucht keine fundierten Kunstkennt­nisse, lediglich einen Sinn für Ästhetik, um sich in Becks Leinwänden zu verlieren und in nächster Konsequenz zu verlieben. Wer einmal länger auf seine farbgewalt­igen Kompositio­nen schaut, verliert sich darin, taucht ein und versucht sein Geheimnis zu enthüllen. Es sind expression­istische Werke, beinahe formlos, wenn von den Farbverläu­fen abgesehen wird. Die Farbe als solche ist Gegenstand und Inhalt seiner Kunst.

Der Betrachter erkennt, in welche Richtung der Künstler die satten Acrylfarbe­n mit einem Spachtel aufgetrage­n und mit einer Rakel wieder abgezogen hat. Einige Strecken bleiben konzentrie­rt, andere kreuzen ihre Wege und vermischen sich. Dabei entstehen symmetrisc­he Kompositio­nen voller Leben und Kraft. Explosions­artig. Selbst in Werken mit eher tristen, dunklen Farben ist Energie zu erkennen. Die Interpreta­tion darüber, was in seinen Bildern tatsächlic­h schlummert, überlässt der Künstler bewusst den Betrachter­n. Für ihn sind seineWerke Spiegelbil­der seiner Befindlich­keit in der Zeit ihrer Entstehung.

Von den 18 Ausstellun­gsstücken fallen zwei Bilder besonders auf: Das eine, monochrom in Blau gestaltet, Becks Lieblingsf­arbe. Es erinnert an Wolken, an aufgewirbe­ltes Material, eine Aufnahme desWeltall­s? Ein anderes Bild überrascht, weil die Farben, zusammenge­tragen wie ein aufgewirbe­lter Ozean erscheinen, mit einer mächtigen Welle und dicker Schaumkron­e. Und am unteren Bildrand ragen dann plötzlich knallrote Mohnblumen hervor.„Das Bild stand lange, bestimmt ein halbes Jahr. Und ich hatte das Gefühl, dass noch was fehlte“, erklärt Beck. „Also habe ich unten noch Mohnblumen gemalt.“Es geht nicht um Inhalt, sondern um Emotion. Der wirbelnde Ozean und als Kontrast ein sanftes Mohnblumen­meer.

Inspiratio­n holt sich der 79-Jährige, der 1938 in Konstantin­ovka (Ukraine) geboren wurde, seit 1968 als freier Künstler tätig ist und in Langenfeld lebt und wirkt, im Übrigen bei seiner Familie. „Meine Frau gibt mir viele Ideen und sie ist auch ziemlich kritisch mit meinen Wer- ken“, sagt Beck lächelnd. Am 23. September wird Beck 80 Jahre alt. Bis dahin, ist er sich sicher, werde er noch weitere seiner Gefühlswel­ten auf Leinwand bannen, während er, wie üblich, guter Jazzmusik lausche.

Bis zum 25. September läuft die Ausstellun­g im Kunstraum des KVL, Hauptstraß­e 135; dienstags, freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr, donnerstag­s 15 bis 20 Uhr und sonntags 15 bis 18 Uhr.

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RP-FOTO: RALPH MAT- Alexander Beck stellt jetzt im Raum des Kunstverei­ns im Langenfeld­er Kulturzent­rum aus.

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