Rheinische Post Langenfeld

Uniper: 546 Millionen Euro Verlust

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Trotzdem schneidet der Energiekon­zern besser ab als von Analysten erwartet.

DÜSSELDORF (rtr) Licht und Schatten beim Energiekon­zern Uniper: Der Versorger fuhr im ersten Halbjahr zwar einen Nettoverlu­st von über einer halben Milliarde Euro ein, das operative Ergebnis schrumpfte aber nicht so stark wie von Analysten erwartet. Ursache für den Nettoverlu­st von 546 Millionen Euro seien imWesentli­chen nicht zahlungswi­rksame Bewertunge­n von Derivaten gewesen, teilte die frühere Eon-Kraftwerks­tochter am Dienstag mit. Der um Sondereffe­kte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank auf 601 Millionen Euro, nach 930 Millionen Euro imVorjahre­szeitraum. Der Konzern profitiert­e von Steuererle­ichterunge­n für schwedisch­e Wasser- und Kernkraftw­erke.

In der europäisch­en Erzeugung konnte Uniper sein Ergebnis sogar um fast ein Drittel auf 372 Millionen Euro verbessern. Das Management äußerte sich für diesen Bereich auch optimistis­cher als zuvor. Einer Präsentati­on zufolge soll der Jahresbeit­rag der Sparte nun deutlich statt nur leicht über dem Vorjahr liegen. Dazu trage auch die Auflösung von Rückstellu­ngen bei. Insgesamt blieb Uniper jedoch bei der Jahres-

Christophe­r Delbrück prognose, wonach das bereinigte Ebit zwischen 800 Millionen und 1,1 Milliarden Euro liegen soll. Die Dividenden­summe solle wie angekündig­t bei rund 310 Millionen Euro betragen.

Belastet wurde das Ergebnis vor allem vomWegfall von Ergebnisbe­iträgen aus der veräußerte­n Beteiligun­g am russischen Gasfeld Juschno Russkoje sowie der stillgeleg­ten Kraftwerke in den Niederland­en und Schweden.„Mittelfris­tig werden die positiven Tendenzen auf den internatio­nalen Energie- und Rohstoffmä­rkten unserem Geschäft weiteren Auftrieb geben. Parallel dazu treiben wir die Umsetzung unserer Strategie konsequent voran und liefern zuverlässi­g, was wir angekündig­t haben“, sagte Finanzchef Christophe­r Delbrück am Dienstag. Den Kraftwerks­standort Scholven will der Konzern schrittwei­se von Kohle auf Gas umstellen.

Der finnische Versorger Fortum baut nach der Übernahme von nicht ganz der Hälfte der Uniper-Anteile seinen Einfluss auf das Düsseldorf­er Unternehme­n aus. Finanzchef Markus Rauramo übernimmt den bisherigen Eon-Sitz im Aufsichtsr­at des Konzerns. Uniper-Chef Klaus Schäfer, der zurzeit wegen Behandlung einer Krebserkra­nkung nicht arbeiten kann, hatte sich vehement gegen eine Übernahme durch Fortum gestemmt.

„Wir liefern zuverlässi­g, was wir angekündig­t haben“

Uniper-Finanzchef

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