Neuer Krisengipfel in Sachen Dürre
sein, Kundenchats und Kontoführung über das soziale Netzwerk und den Messenger-Dienst abzuwickeln, heißt es in dem Medienbericht.
Facebook dementiert allerdings einen anderen Teil des Berichts.„Die aktuelle Geschichte des Wall Street Journal behauptet fälschlicherweise, dass wir Finanzdienstleister aktiv nach Finanztransaktionsdaten fragen – das ist nicht wahr“, sagte ein Firmensprecher des Internetkonzerns. Wie viele Online-Unternehmen arbeite aber auch Facebook mit Banken und Kreditkartenunternehmen zusammen, um neue Formen der Finanzdienstleistungen anzubieten. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, mit einem Bankberater per Messenger zu chatten. Demnach sei es einfacher, mit einer Bank über Facebook zu kommunizieren, statt am Telefon auf Infos zu warten. „Wir benutzen die Bankdaten allerdings für nichts anderes – weder für Werbezwecke noch sonst irgendwas“, so der Sprecher weiter. Die Anwender könnten selbst entscheiden, ob sie die Dienste nutzen wollten.
Sollte die Funktion – wenn sie denn kommt – auch in Deutschland verfügbar sein, ist fraglich. Im europäischen Raum gilt ein strengerer Datenschutz, vor allem im Bankwesen. „Grundsätzlich ist es für die Banken – auch im Rahmen der Digitalisierung – ganz wesentlich, dass dasVertrauen der Kunden in den Schutz ihrer Daten gewahrt bleibt“, sagt eine Sprecherin des Bundesverbands deutscher Banken. Ob Facebook auch Gespräche mit Banken in Deutschland geführt hat, ist dort nicht bekannt. Auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband sowie der Bundesverband der DeutschenVolksbanken und Raiffeisenbanken können sich dazu nicht äußern. Eine Anfrage unserer Redaktion an die Facebook-Deutschland-Zentrale über mögliche Pläne blieb am Dienstag unbeantwortet.
Das „Wall Street Journal“berichtete außerdem, Facebook habe in den Gesprächen mit den Banken nachgefragt, ob sie Informationen zur Verfügung stellen können, wo die Nutzer mit ihren Debit- und Kreditkarten einkaufen. Der Bericht verwies darauf, dass die Finanzwirtschaft Bedenken wegen der Datensicherheit habe. Gegen Facebook laufen nach dem Cambridge-Analytica-Skandal Ermittlungen, was die Gespräche erschwere und mit JPMorgan bereits eine Bank habe abwinken lassen. Die US-Bank teil- te mit, dass Informationen zu Transaktionen mit Facebook und anderen Plattformen nicht geteilt werden.
Der Datenschutz-Experten Johannes Caspar rät, Bankgeschäfte nicht über die soziale Netzwerke abzuwickeln. Facebook sei immer auf der Suche nach neuen Einnahmequellen, also nach immer mehr Daten der Nutzer. Finanzdienstleistungen ließen Rückschlüsse nicht nur über Konsumgewohnheiten, sondern auch über Vermögensverhältnisse und Kreditfähigkeit zu. „Dass Facebook, möglicherweise aber auch die Banken an einer Zusammenarbeit Interesse haben, ist eine Nachricht, die die Verbraucher eher warnen sollte“, sagt Caspar.
Die Investoren an der Böse reagierten positiv auf die Aussichten auf ein zusätzliches Dienstleistungsgeschäft des sozialen Netzwerks. Der Aktienkurs von Facebook stieg am Montag um 4,45 Prozent, nachdem das Papier Ende Juli nach der Vorlage der jüngsten Quartalsergebnisse um rund 20 Prozent abstürzte.
( mit dpa/rtr) BERLIN (dpa) Die Folgen von Hitze und Dürre für die Landwirtschaft sind am kommenden Montag erneut Thema eines Treffens von Bund und Ländern in Berlin. Zu der Besprechung in Berlin auf Ebene der Staatssekretäre habe das Bundesagrarministerium eingeladen, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Es handele sich um ein Arbeitstreffen, das nicht öffentlich sei. Auch eine Pressekonferenz im Anschluss sei vorerst nicht geplant. Der Bauernverband fordert Hilfen von einer Milliarde Euro für die Bauern, die wegen der Hitzewelle und Trockenheit teils dramatische Ernteausfälle hinnehmen müssen. Für die Hilfen sind in erster Linie die Bundesländer zuständig. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will zunächst den Abschluss der Ernte und die endgültige Erntebilanz abwarten. Viehhaltenden Betrieben soll aber schnell geholfen werden.