Elon Musk: Könnten Tesla von der Börse nehmen
NEWYORK (dpa/rtr) Tesla-Chef Elon Musk erwägt nach eigenen Angaben, den Elektroauto-Pionier von der Börse zu nehmen. Er denke über einen solchen Schritt nach, twitterte der Firmengründer am Dienstag. Dabei brachte er einen Preis von 420 Dollar je Aktie ins Spiel. Die Finanzierung eines solchenVorhabens sei gesichert.
Es war zunächst nicht klar, ob Musk die Erklärung ernst meint. Schließlich ist er auch für eher launische Tweets bekannt. Tesla äußerte sich zunächst nicht.
Der Kurs der Tesla-Aktie stieg nach der Ankündigung rasant, später wurde das Papier dann vom Handel ausgesetzt. Zuvor hatte es auch einen Bericht der„Financial Times“gegeben, der Staatsfonds von Saudi-Arabien sei bei Tesla eingestiegen. Der Fonds halte inzwischen drei bis fünf Prozent am Unternehmen, hieß es unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Damit hätte der Anteil einen aktuellenWert zwischen 1,7 Milliarden und 2,9 Milliarden Dollar. Der über mehr als 250 Milliarden Dollar an Anlagegeldern verfügende Staatsfonds wäre damit einer der fünftgrößten Tesla-Aktionäre. Die Unternehmen selbst äußerten sich zu dem Bericht zunächst nicht. An der Börse sorgte die Nachricht für kräftigen Kursauftrieb.
Tesla geht derzeit hohes Risiko mit seinem Hoffnungsträger Model 3, an den Finanzmärkten laufen sehr viele Wetten auf Kursverluste der Aktien. Die Produktion des ersten günstigeren Teslas für die breite Masse verschlingt enorm viel Geld, kam aber noch nicht wie erhofft in die Gän- ge. Mehrmals musste das Unternehmen Produktionsziele korrigieren. Zuletzt gab es allerdings schon deutliche Fortschritte in der Fertigung, die Stückzahlen stiegen.
Einige Analysten gehen angesichts des Model-3-Aufwands und Teslas ambitionierter Expansionspläne – es sollen beispielsweise große Fabriken in China und Europa gebaut werden – davon aus, dass bald eine Kapitalerhöhung nötig wird. Musk wies dies bislang stets zurück und versprach Anlegern sogar, dass die bislang verlustreiche Firma bald profitabel wird. Davon, Tesla von der Börse zu nehmen, sprach Musk damals noch nicht.
Dem Bericht der „Financial Times“zufolge hatten die Saudis zunächst neu ausgegebene Aktien kaufen wollen, dies habe Tesla jedoch abgelehnt. Daraufhin habe der Staatsfonds sich mit Hilfe der Großbank JPMorgan am Markt mit den Papieren eingedeckt. Der Autobauer ist an der Börse aktuell mit etwa 60 Milliarden Dollar bewertet. Musk hält 20 Prozent an dem Unternehmen.