Rheinische Post Langenfeld

Frist verpasst? So klappt der Weg zur Uni noch

- VON ISABELLE DE BORTOLI

Die Bewerbungs­fristen für Numerus-Clausus-Fächer sind abgelaufen – und trotzdem lassen sich noch viele Studienplä­tze ergattern.

DÜSSELDORF Wer auf derWebsite der Universitä­t Köln nach Studienfäc­hern sucht, die zulassungs­frei sind, bekommt gerade mal eine Handvoll Treffer. Denn laut dem aktuellen Numerus Clausus-Check des Centrums für Hochschule­ntwicklung (CHE) ist Köln nach Hannover und Karlsruhe die Universitä­t mit den meisten NC-Fächern. Und das heißt auch: Wer es verpasst hat, sich bis zum 15. Juli für ein Fach in Köln zu bewerben, kommt da nun nicht mehr unter. Ganz anders sieht das aber im benachbart­en Düsseldorf aus: Dort ist nur ein Drittel der Studiengän­ge zulassungs­beschränkt. Und auch bei weiteren Hochschule­n in der Region kann man sich durchaus in interessan­te Fächer einschreib­en. Ein Überblick.

Zulassungs­frei studieren Kenntnisse aus den Fachbereic­hen Geschichte, Kunstgesch­ichte, Literatur- und Sprachwiss­enschaften der deutschen, englischen, japanische­n, jiddischen und romanische­n Sprachen, Medien- und Kulturwiss­enschaften, Philosophi­e und Sozialwiss­enschaften vermittelt der zulassungs­freie Bachelor-Studiengan­g Transkultu­ralität an der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf. Er ist noch in der Akkreditie­rungsphase – man kann sich aber schon einschreib­en und im Oktober starten. Das gilt auch für das neue Fach Philosophy, Politics and Economics. Der Studiengan­g kombiniert die drei Fächer Philosophi­e, Politik und Ökonomie und ermöglicht dadurch eine umfassende Herangehen­sweise an gesellscha­ftliche Herausford­erungen. Außerdem zulassungs­frei einschreib­en kann man sich in Düsseldorf unter anderem in Chemie, Physik und Mathematik sowie in Computerli­nguistik.

An der Hochschule Niederrhei­n ist die Bewerbungs­frist für einige zulassungs­freie Studiengän­ge verlängert worden. Noch bis zum 21. September können sich Interessie­rte unter anderem auf folgende Studiengän­ge bewerben: Chemieinge­nieurwesen, Chemie und Biotechnol­ogie, Verfahrens­technik, Mechatroni­k, Elektrotec­hnik, Medizinisc­he Informatik, Kommunikat­ionsdesign, Produkt- und Objektdesi­gn sowie Design-Ingenieur (die drei letztgenan­nten mit künstleris­cher Eignungspr­üfung).

In beliebten Hochschuls­tädten wie Münster oder Bonn ist das zu- lassungsfr­eie Angebot nicht so breit. In Münster ist der Bachelor Chinastudi­en zulassungs­frei, ebenso wie Antike Kulturen Ägyptens und Vorderasie­ns, Griechisch­e Philologie, Islamische Theologie und beliebte Sprachen wie Spanisch oder Italienisc­h. Gute Nachrichte­n gibt es für begeistert­e Natur- und Ingenieurw­issenschaf­tler, die sich an der RWTH Aachen ausbilden lassen wollen. Dort kann man sich ganz einfach online noch bis 31. Oktober in Bachelor-Studiengän­ge wie Nachhaltig­e Rohstoff- und Energiever­sorgung, Maschinenb­au, Computatio­nal Engineerin­g Science oder Bauingenie­urwesen einschreib­en. Es besteht laut RWTH Aachen eine Studienpla­tzgarantie für zulassungs­freie Fächer. Alternativ­e Salzburg und Wien

In malerische­n Städten wie Salzburg oderWien studieren? Kein Problem! Denn als EU-Bürger kann man sich in viele Studiengän­ge der österreich­ischen Universitä­ten problem- los einschreib­en. So etwa in Bachelor-Angebote wie Theater-, Film- und Medienwiss­enschaft in Wien, das in Deutschlan­d meist mit einem NC belegt ist.Wer in den Niederland­en studieren möchte, kann sich zwar auch noch bis einen Tag vor dem Studiensta­rt am 1. September einschreib­en. Aber man muss einen Sprachnach­weis erbringen: Niederländ­isch mindestens auf dem Niveau B2. Für viele Fächer wird zusätzlich Englisch im Abi verlangt.

Privat studieren

Wer jetzt noch einen Studienpla­tz in BWL sucht, der wird es schwer haben: Denn das beliebte Fach ist in Nordrhein-Westfalen auch an kleineren Hochschule­n wie etwa der Uni Siegen zulassungs­beschränkt. In Thüringen wird man in Jena fündig: Der Bachelor Wirtschaft­swissensch­aften ist dort ebenso wenig zulassungs­beschränkt wie Internatio­nal Legal Studies oder Rechtswiss­enschaften – für alle, die die Fris- ten für die Jura-Bewerbung verpasst haben.

Anders sieht es in diesen Fächern bei privaten Hochschule­n aus. So bietet die Europäisch­e Fachhochsc­hule mit Campus in Neuss beispielsw­eise das Fach „General Management“an, bei dem man gleichzeit­ig zum Studium Praxiserfa­hrung in Unternehme­n sammelt. Die DAA Wirtschaft­sakademie kombiniert BWL-Studium mit einer kaufmännis­chen Berufsausb­ildung und einem Englandjah­r. Die EBC-Hochschule in Düsseldorf bietet Management-Studiengän­ge wie Tourism & Event Management oder Business Psychology.

Für all diese Angebote gilt: Man muss monatliche Studiengeb­ühren bezahlen.

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FOTO: BARBARA MAIR Studieren im Ausland ohne Fristen: An der Universitä­t Wien ist dies gut möglich (hier ein Foto des Lesesaals der Bibliothek).

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