Kinder würden gerne mehr tanzen
Im Online-Portal „mitdenken“gab’s viel Lob für die Kultur- und Bildungsangebote der Stadt, einige forderten mehr Info.
MONHEIM Was kann die Stadt Monheim tun, damit ihre Bürger die Angebote ihrer Bildungseinrichtungen gerne wahrnehmen? Das war die Frage, zu der die Bürger dieser Stadt über das Internet-Portal www. mitdenken.monheim.de in den vergangenenWochen Stellungnahmen und Vorschläge abgeben konnten. 156 Menschen machten mit, ihre insgesamt 103 Antworten wurden zu sieben Kernaussagen zusammengefasst:
Was Bereichsleiterin Sonja Baumhauer natürlich sehr freut ist das große Lob, das die Teilnehmer für die Kulturangebote in Monheim aussprechen, sowohl was Quantität, Vielfalt und ihre Qualität angeht. Nichtsdestotrotz geben nicht wenige auch Anregungen für weitere Kursinhalte wie Fotografieren, Sprachen (Mandarin), Lesungen (in der Bibliothek), Segeln (in Verbindung mit dem Segelclub) und Theater. Die gezielt angesprochenen Kinder der „Wortmalerei“-Klassen wünschen sich mehr Musicals und Theaterstücke zum Mitmachen sowie Tanzangebote. Tanzen scheint unter Monheimern überhaupt eine bisher nur unbefriedigend gestillte Leidenschaft zu sein.
Auch bei den Rahmenbedingungen könnten sich die Bürger einige Anpassungen vorstellen: Gerade für Berufstätige seien die Kurszeiten ungünstig, sie wünschen sich mehr Kurse am Abend und am Wochenende. Die gezielt angesprochenen Teilnehmerinnen des Frauen-Cafés wiederum vermissen Kurse am Vormittag, wenn die Kinder in Kita und Schule sind. Einige Eltern bemängeln die geringen Platzzahlen in Kursen der Kunstschule und fordern eine gerechtere Verteilung, was etwa Gruppenanmeldungen ausschließen würde.
Was Sonja Baumhauer sehr wun- dert: Etliche Bürger halten die Information über die Bildungsangebote für unzureichend, sagen, dass diese noch mehr an Kitas und Schulen, über das Internet beworben werden müssten. „Ich dachte, wir wären darin ganz gut“, sagt sie verblüfft. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit den Schulen, geben Newsletter heraus, sogar einen Bildungs- und Kulturkalender.“Einzig die Kritik an der fehlenden Internetpräsenz des Sojus 7 kann sie nachvollziehen:„Da sind wir seit zwei Jahren auf Facebook beschränkt, weil wir seit längerem an einer neuen Homepage basteln, die die besonderen Nutzerkreise anspricht, aber trotzdem zu unserem städtischen Auftritt passt.“
Zu den weiteren Erkenntnissen gehört, dass sich die Menschen mehr zielgruppenspezifische Angebote wünschen. Die Teilnehmerinnen des Frauen-Cafés nennen zum Beispiel Sport- und Gesundheitskurse für Frauen, wie Schwimmkurse.Viele Erwachsene fühlen sich offenbar bei manchen Bildungsangeboten gegenüber den Kindern vernachlässigt und regen Lesungen im Ulla-Hahn-Haus und Malkurse an der Kunstschule an. Es werden auch mehr Angebote für Jugendliche und Generationen übergreifende Projekte sowie eine Art Kulturtaxi für Senioren eingefordert.
Bezüglich der baulichen Infrastruktur wollen einige Bürger keinen Stein auf dem anderen lassen, VHS und Bibliothek als nicht mehr sanie- rungsfähig abreißen und ein neues Kulturzentrum bauen. Andere empfehlen eine digitale Aufrüstung der Bibliothek, um Recherchen zu vereinfachen und W-Lan-Zeiten auszuweiten.
Schließlich gilt es, weiterhin vorhandene Barrieren zu beseitigen: Menschen mit Migrationshintergrund werden immer noch durch die Sprachbarriere an ihrer gesellschaftliche Teilhabe gehindert. Es wird vorgeschlagen, entweder Veranstaltungen ins Berliner Viertel zu verlegen oder durch Tage der offenen Tür Hemmschwellen abzubauen. – Die Vorschläge werden jetzt verwaltungsintern diskutiert, um zu entscheiden, was davon wie umgesetzt wird, kündigt Baumhauer an.