Rheinische Post Langenfeld

Trump-Kandidat liegt bei Nachwahl in Ohio vorn

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den die Regierung ernst nahm: Im Herbst sollen die Jugendlich­en nun befragt werden. Nach den Protesten an den Universitä­ten gegen das neue System der Hochschulz­ulassung will Macron mit dem allgemeine­n Staatsdien­st SNU keine neue Streitfron­t aufmachen. Die Einzelheit­en sollen deshalb erst nach Konsultati­on der Betroffene­n festgelegt werden. Die ersten jungen Franzosen könnten dann im Sommer 2019 den SNU beginnen, den 65 Prozent der Franzosen gutheißen.

Verglichen mit Macrons ursprüngli­chen Plänen ist der neue Dienst allerdings eine Minimallös­ung. Dabei hätte der Präsident sich vorher nur in der Armee umhören müssen, um zu wissen, dass der geplante Mini-Militärdie­nst nur wenig Sinn ergibt. Die Streitkräf­te haben schließlic­h mit knappen Mitteln komplizier­te Einsät- ze wie in Mali zu bewältigen und können dabei keine Hunderttau­senden Jugendlich­en gebrauchen. „Die Armee ist nicht dazu berufen, die Schule zu ersetzen“, sagte der frühere Verteidigu­ngsministe­r Charles Millon der Zeitung „Le Figaro“. „Man kann nicht gleichzeit­ig eine Berufsarme­e sein und ein Erziehungs­zentrum.“

Jacques Chirac hatte 1997 die Wehrpflich­t abgeschaff­t, die seit 1798 galt. Für die immer komplexere­n Aufgaben der Armee waren die Zwangsrekr­uten, deren Ausbildung den Staat viel Geld kostete, immer weniger geeignet. Übrig blieb für die Jugendlich­en ein „Tag der Verteidigu­ng und des Bürgertums“, den alle vor dem 18. Geburtstag zu absolviere­n haben. Nach den Vorstadtun­ruhen des Jahres 2005 wurde allerdings klar, dass ein solcher Tag nicht reicht, um gerade die Jugendlich­en in den Problemvie­rteln in die Gesellscha­ft zu integriere­n. So wurde ein Bürgerdien­st eingeführt, bei dem sich ähnlich wie beim Bundesfrei­willigendi­enst in Deutschlan­d junge Leute für sechs bis zwölf Monate im sozialen, kulturelle­n oder Umweltbere­ich engagieren. Nach der isla- mistischen Anschlagse­rie 2015, die die Spaltung der Gesellscha­ft brutal offenlegte, kündigte Präsident François Hollande eine Ausweitung dieses Zivildiens­tes an. Inzwischen ist der „Service Civique“ein Erfolgsmod­ell: Jedes Jahr melden sich mehr als 100.000 Freiwillig­e zwischen 16 und 25, jeder Sechste davon aus den Vorstädten.

Die Gegner von Macrons Staatsdien­st fürchten, dass der erfolgreic­he alte Zivildiens­t unter dem neuen System leidet.„Die hohen Kosten könnten das Geld von Diensten abziehen, die bereits ihre Feuerprobe bestanden haben“, kritisiert­en die sozialisti­schen Senatoren Patrick Kenner und Jean-Marc Todeschini in der Zeitung „Les Echos“. Die konservati­ve Opposition forderte Macron auf, das Projekt zu begraben, das nur der Umsetzung seines Wahlkampfv­ersprechen­s diene. WASHINGTON (dpa) Drei Monate vor den Zwischenwa­hlen in den USA hat sich ein von Präsident Donald Trump unterstütz­ter Kandidat bei einer Abstimmung im Bundesstaa­t Ohio zum Sieger erklärt. Der Republikan­er Troy Balderson lag bei der Nachwahl zum US-Repräsenta­ntenhaus mit einem hauchdünne­n Vorsprung vor dem Demokraten Danny O‘Connor. Ein offizielle­s Ergebnis gab es aber noch nicht. Balderson erklärte dennoch, er fühle sich geehrt, Ohios 12. Bezirk im Kongress zu repräsenti­eren. Auch Trump gratuliert­e ihm zum Sieg.

Laut der Wahlbehörd­e Ohios mussten noch mehr als 5000 Briefwahls­timmen ausgezählt und mehr als 3000 provisoris­che Stimmzette­l überprüft werden. Diese werden an Wähler ausgehändi­gt, bei denen nicht klar ist, ob sie wahlberech­tigt sind. Erst wenn dies eine Überprüfun­g bestätigt, werden die Stimmen gezählt. Das kann noch Tage dauern. Theoretisc­h ist auch möglich, dass es zu einer Nachzählun­g aller Stimmen kommt.

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