Namibia verbietet Trophäenbilder
Das südafrikanische Land reagiert auf negative Kommentare im Internet und will mit einer Verordnung den Ruf der Großwildjagd verbessern. Der Tourismus ist neben dem Bergbau die wichtigste Einnahmequelle.
WINDHOEK Das namibische Umweltministerium verbietet ab sofort Inhabern von namibischen Jagdlizenzen, Bilder von erlegtem Wild in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Minister Pohamba Shitefa hält solche Bilder für unethisch, sie werfen „ein schlechtes Licht auf das Ansehen der gut regulierten Jagd“in seinem Land. Sogenannte Erlegerbilder dürfen in Zukunft nur noch privat genutzt werden.
Der namibische Berufsjägerverband Napha stellte sich zunächst gegen ein vollständiges Verbot der Erlegerbilder, bei einem Workshop sollte ein Kompromiss gefunden werden. Das Ministerium erklärte jedoch, die Regelung sei bereits in Kraft. Auf namibischen Jagdlizenzen wird handschriftlich vermerkt, dass das Veröffentlichen der Bilder in sozialen Netzwerken verboten ist.
Der Minister reagiert mit seinem Memorandum auf regelmäßige negative Reaktionen in Sozialen Netzwerken. Erst kürzlich sorgten die Fotos der amerikanischen Großwildjägerin Sabrina Corgatelli für wütende Kommentare. Auf den Bildern posiert sie vor einer von ihr in Südafrika erlegten, sehr seltenen schwarzen Giraffe. Als vor drei Jahren ein Zahnarzt aus Minnesota den in Simbabwe landesweit bekannten Löwen Cecil erlegte und Bilder davon im Internet verbreitete, sah er sich sogar öffentlichen Lynchaufrufen ausgesetzt. Ingrid Newkirk, Chefin der Tierrechtsorganisation Peta, bezeichnete die Trophäenjagd damals als „abscheulichen Zeitvertreib reicher, abgestumpfter Leute auf der Suche nach Nervenkitzel“.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt den Vorstoß von Shitefa. „Viele Erlegerfotos würden den Frühstückstest nicht bestehen: Wir sollten uns selbstkritisch fragen, was Frau Maier von nebenan beim Biss in ihr Frühstücksbrötchen empfindet, wenn sie etwa das Foto vom abgeschnittenen Kopf eines Rehbocks sieht, der auf dem Boden einer zugemüllten Garage liegt“, sagt DJV-Präsident Hartwig Fischer.
Der Tourismus und hierbei insbesondere der Jagdtourismus ist für das südafrikanische Land ein wichtiger Wirtschaftszweig. Lediglich im Bergbau wird mehr Geld umgesetzt. Die Jagdfaszination in Afrika ist eng mit den „Big Five“verbunden. Der Abschuss von Steppenelefant, Spitz-