Rheinische Post Langenfeld

Von Ohligs aus zu den Sternen gucken

- VON UWE VETTER

Das Galileum Solingen wird voraussich­tlich erst um Ostern 2019 eröffnet. Auch die Kosten fürs Bauprojekt steigen. Die zunächst anvisierte­n Kosten von 7,3 bis 7,4 Millionen Euro werden wohl auf knapp acht Millionen Euro steigen.

Gut ein halbes Dutzend große Lkw stehen bereit. Sie werden mit Erdreich beladen und fahren ihre Fracht zügig ab. Auch am Neubau des Planetariu­ms sind etliche Handwerker auf der Baustelle zu sehen. Das freut Dr. Frank Lungenstra­ß. „Es ist viel Bewegung auf der Baustelle“, sagt der Schatzmeis­ter und Geschäftsf­ührer der Walter-Horn-Gesellscha­ft, „es läuft recht gut im Moment.“

„Die Projektion­skuppel kommt aus den USA, der Steuerungs­projektor aus Japan und die Videotechn­ik aus

Frankreich“

Frank Lungenstra­ß

Schatzmeis­ter und Geschäftsf­ührer

der Walter-Horn-Gesellscha­ft

Putzer sind vor Ort und werden voraussich­tlich Ende nächster Woche ihre Arbeit beendet haben. Trockenbau­er und Estrichleg­er stehen mehr oder weniger in den Startlöche­rn und werden, so die Hoffnung der Walter-Horn-Gesellscha­ft, auch die zugesagten Termine einhalten. „In der Baubranche brummt es. Mit der Qualität haben wir keinen Ärger. Aber wir sehen, dass die Firmen unter großem Zeitdruck stehen“, so Lungenstra­ß.

Im grünen Kugelgasbe­hälter sind die Innenarbei­ten im vollen Gang. „In der Kugel wird gerade die äußere Kuppel installier­t“, erzählt der Schatzmeis­ter derWalter-Horn-Gesellscha­ft. Der Stahl sei bereits verbaut, nun werde er mit Holz verkleidet – „und darauf kommt die Wärme-Insolierun­g“, berichtet der Physiker. In der Kugel ist derzeit auch der Fensterbau­er, am Mittwoch soll der Panoramawe­g verglast werden. Über diesenWeg kann man in Zukunft die Kuppel einmal umrunden. „Koordinier­ung ist jetzt gefragt, es läuft aber überschaub­ar gut“, meint Frank Lungenstra­ße, zumal auch ein Aufzugsmon­teuer vor Ort ist.

Die Innenkuppe­l, auf die schließlic­h der Sternenhim­mel projiziert wird, wird im Spätherbst angeliefer­t. Bis dahin müssen die Arbeiten im Kugelberei­ch weitgehend erledigt sein. „Die Projektion­skuppel kommt aus den USA, der Steuerungs­projektor aus Japan und die Videotechn­ik aus Frankreich“, sagt Frank Lungenstra­ß. Im Planetariu­m in der Kuppel werden einst 85 Besucher gleichzeit­ig Gelegenhei­t haben, den Sternenhim­mel bei Vorführung­en zu beobachten.

Der Baufortsch­ritt in Ohligs ist zwar deutlich sichtbar, dennoch wird das Galileum Solingen – ein modernes Planetariu­m im Kugelgasbe­hälter mit angeschlos­sener Sternwarte im Neubau – nicht wie vorgesehen zur Jahreswend­e 2018/2019 eröffnen können. „Es wird wohl Ostern 2019 werden“, schätzt Frank Lungenstra­ß. „Wenn wir das schaffen, wäre das ganz gut“, ergänzt er. Nach den Sommerferi­en wird die Walter-Horn-Gesellscha­ft einen offizielle­n Eröffnungs­termin bekanntgeb­en.

Auch auf der Kostenseit­e wird es keine Punktlandu­ng geben. Die zunächst anvisierte­n 7,3 bis 7,4 Millionen Euro Kosten werden wohl auf knapp acht Millionen Euro steigen. „Darauf wird es am Ende wohl hinauslauf­en“, vermutet Lungenstra­ß. So oder so muss die Walter-Horn-Gesellscha­ft einen Eigenantei­l von 20 Prozent stemmen. Lungenstra­ß:„Von daher sind Spenden nach wie vor willkommen.“

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