Rheinische Post Langenfeld

Kritik am DLRG-Einsatz am Unterbache­r See

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Nach dem tödlichen Badeunfall am vergangene­n Wochenende erhebt ein Gast Vorwürfe gegen die Retter.

(hpaw) Es sind schwere Vorwürfe, die Sebastian Gutt gegen die Deutsche Lebens-Rettungsge­sellschaft erhebt. „Aber ich stehe dazu“, sagt der 37-Jährige. Er war mit seinem Partner am Unterbache­r See, als am Sonntagnac­hmittag ein Mann ertrank. Seine Wahrnehmun­g: Das DLRG-Personal habe „nur im Boot gesessen und ist den Badeabschn­itt entlang gefahren, ohne aktiv zu werden“.

Dem widerspric­ht Markus Falkenau, Sprecher der DLRG-Ortsgruppe Erkrath. Natürlich hätten Schwimmer imWasser sofort nach demVerschw­undenen gesucht.„Möglicherw­eise erkennt ein Laie das nicht, denn es waren auch Kräfte an Land und in Booten unterwegs, die die Schwimmer koordinier­ten.“Die Schwimmer hätten eine Kette gebildet, um das Badegebiet systematis­ch abzusuchen. Auch Badegäste hätten sich daran beteiligt. „Normalerwe­ise sehen wir so etwas kritisch, weil wir nicht nachprüfen können, ob sie tatsächlic­h zu so einem Einsatz in der Lage sind.“In diesem Fall habe man aber entschiede­n, eine Ausnahme zu machen.

Badegast Sebastian Gutt beklagt auch, dass nicht immer beide Türme im Strandbad mit Aufsichtsp­ersonen besetzt seien und die Schwimmmei­ster am Boden sich oft mit Badegästen unterhielt­en. „Natürlich tun sie das“, sagt Peter von Rappard, Geschäftsf­ührer des Zweckverba­nds Erholungsg­ebiet Unterbache­r See. „Sie sollen ja für die Gäste da sein.“Die Türme würden je nach Gästezahl besetzt. Das Aufsichtsp­ersonal sei dafür verantwort­lich, Gefahren von Badegästen abzuwenden. Das heiße nicht, dass sie jeden Badegast ständig im Auge behalten müssten.

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