Unwetter verwüstet Ferienlager
Betroffen sind auch Kinder aus Leverkusen. Ein 66-jähriger Betreuer wird vermisst.
SAINT-JULIEN-DE-PEYROLAS (bu/ top) Nach der Überschwemmung eines Ferienlagers mit Kindern aus Leverkusen, Hilden, Meerbusch, Leichlingen, Monheim und Köln in Südfrankreich sucht die Polizei nach einem vermissten 66-Jährigen. Rund 120 Kinder und Betreuer konnten in Sicherheit gebracht werden.
Bei dem Vermissten handelt es sich um einen Leverkusener Betreuer aus dem evakuierten Ferienlager, hieß es am Donnerstag von der Gendarmerie und dem Leverkusener Veranstalter St. Antonius. Der Wohnwagen des 66-Jährigen sei in Saint-Julien-de-Peyrolas am Fluss Ardèche vomWasser mitgerissen und zerstört gefunden worden.
Ein Sprecher des Veranstalters sagte, dass 80 Kinder und 30 bis 40 Betreuer im Zeltlager betroffen seien. Alle Kinder seien „soweit wohlauf“und werden in einer Mehrzweckhalle betreut, auch psychologisch. Drei Kinder und fünf Betreuer wurden am Abend noch im Krankenhaus behandelt, die Kinder seien nur zur Beobachtung dort.
„Von jetzt auf gleich stand 1,20 Meter hoch das Wasser auf dem Platz“, sagte ein Helfer der Gemeinde, die am Abend in Leverkusen Spenden sammelte, die nach Frankreich gefahren werden sollen. Vor allem Kleider, Isomatten und Schlafsäcke werden benötigt. „Zelte, Kleider, alles war mit einem Mal weg“, schilderte der Helfer. Die Rückfahrt der Teilnehmer werde außerdem organisiert.
Swenja Rickert konnte kurz mit ihrem Sohn Jonathan telefonieren „Bis auf eine Verletzung am Bein geht es ihm gut“, sagte die Mutter. Der 12-Jährige hatte über das Handy einer Betreuerin Kontakt aufnehmen können.„Er hat noch seine Badehose an, seine Jacke und Badelatschen – alles andere ist weg“, sagt die Leverkusenerin.
Das Zeltlager war nach Angaben der Präfektur von Nîmes wegen des Unwetters geräumt worden. Eine Vertreterin des Veranstalters erklärte in Leverkusen, dass der Campingplatz komplett überspült worden sei. Eine Wandergruppe und eine Kanugruppe, die noch unterwegs waren, mussten mit Bussen abgeholt werden. Mehrere Eltern berichteten, dass diese Busse im hohen Wasser umkippten und die Kinder dort herausgeholt werden mussten.