Lombok kommt nicht zur Ruhe – mehr als 300 Tote
Immer wieder bebt auf der indonesischen Ferieninsel die Erde, die Bergung von Toten dauert an. Viele Menschen sind in Panik.
JAKARTA (dpa) Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben ist die indonesische Ferieninsel Lombok am Donnerstag erneut von einem schweren Nachbeben der Stärke 6,2 erschüttert worden. Dabei stürzten zahlreiche Gebäude ein. Nach bisherigen Berichten gab es jedoch keine neuen Todesopfer. Aus Angst vor neuen Erschütterungen wagen sich viele Inselbewohner immer noch nicht in ihre Häuser zurück. Die meisten Touristen haben Balis Nachbarinsel inzwischen verlassen.
Die Zahl der Todesopfer durch das Beben von Sonntag steigt derweil weiter. Indonesiens Sicherheitsminister Wiranto sprach von mindes- tens 319 Toten. Befürchtet wird jedoch, dass es noch mehr sind. Das Militär auf der Insel bezifferte die Zahl der Toten bereits auf mehr als 380. Das Beben am Sonntag hatte die Stärke 6,9. Seither gab es auf Lombok bereits mehr als 350 neue Erschütterungen, die immer wieder Leute in Panik versetzten.
Das neue Nachbeben war das bislang stärkste. Sein Zentrum lag etwa sechs Kilometer nordwestlich von Lombok in etwa zwölf Kilometern Tiefe im Meer. Mehr als 270.000 Inselbewohner können nicht in ihre Unterkünfte zurück. Insgesamt wurden rund 70.000 Häuser beschädigt, dazu 470 Schulen und 65 Moscheen.
Indonesien liegt liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Immer wieder bebt dort die Erde, oder es brechen Vulkane aus. Lombok galt lange Zeit als Geheimtipp für Leute, denen Bali zu touristisch geworden war. Inzwischen sind aber auch dort viele Urlauber unterwegs.