Rheinische Post Langenfeld

Solides erstes Halbjahr bei der Deutschen Telekom

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BONN (dpa) Getrieben vom guten US-Geschäft und einer hohen Nachfrage nach Breitband und Mobilfunk hat die Deutsche Telekom ein solides erstes Halbjahr hingelegt. Allerdings machte der relativ starke Euro dem Telekommun­ikationsko­nzern zu schaffen und drückte den Umsatz im zweiten Quartal um 2,8 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro imVergleic­h zumVorjahr­eszeitraum. Auch durch die Umrechnung von Dollar in Euro schlug sich damit ein geringerer Wert in der Bilanz nieder. Unterm Strich machte sich im zweiten Quartal die Einigung im jahrelange­n Rechtsstre­it mit dem Bund über den Betrieb des Mautsystem­s Toll Collect bemerkbar.

Die Telekom zahlt 550 Millionen Euro, um das Verfahren beizulegen. Der Gewinn ging deshalb im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf rund 495 Millionen Euro zurück. „Ohne diesen Einfluss wäre der Netto-Gewinn im zweiten Quartal um 20 Prozent gestiegen“, sagte Finanzchef Thomas Dannenfeld­t.Weil die US-Sparte weiter bei Umsatz und Gewinn wächst, erhöhte die Telekom ihre Ergebnispr­ognose für 2018 im laufen- den Geschäft erneut leicht um 100 Millionen Euro auf 23,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 22,2 Mrd Euro). Dies klammertWä­hrungseffe­kte aus und basiert auf den durchschni­ttlichen Wechselkur­sen von 2017.

Die Zeiten bleiben für die Telekom herausford­ernd. In wenigen Monaten steht die Versteiger­ung der Frequenzbe­reiche für den neuen 5G-Mobilfunks­tandard durch die Bundesnetz­agentur an. Während die Politik vor allem eine flächendec­kende Versorgung erreichen will, geht es der Telekom auch darum, mögliche Regulierun­gen abzuwenden.

Zudem verschärft sich für den Konzern die Lage auf dem Breitbandm­arkt, weil Vodafone den britischen Kabelnetzb­etreiber Liberty Global und dessen deutsche Tochter Unitymedia kaufen will. Über die Fernsehkab­el will der Konkurrent großflächi­g Download-Geschwindi­gkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde anbieten. Um da mitzuhalte­n, muss die Telekom zunehmend in den Ausbau mit Glasfaserk­abeln auch auf der sogenannte­n letzten Meile bis in die Häuser der Kunden investiere­n.

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