Opladener sammelt für Brandopfer
Auch der TuSpo Richrath, erfuhr von dem Aufruf und spendete prompt Trikots, Hosen und Stutzen.
LANGENFELD/OPLADEN Als der Opladener Stephan Grallert die Bilder der Waldbrände bei Athen sah, kam ihm nur ein Gedanke: Er wollte helfen. Sein Spendenaufruf bei Facebook mobilisierte zahlreiche Leverkusener, die ihm säckeweise Kleidung, Konserven und Möbel brachten. Nun sind die Spenden in Düsseldorf, von wo aus am 15. August ein Lkw nach Griechenland aufbricht.
Für einige Tage stand der Keller des 49-Jährigen in Opladen voll mit Spenden aus der Nachbarschaft und Menschen, die ebenso wie Grallert, einfach helfen wollen. Sein Aufruf über das soziale Netzwerk Facebook war spontan.„Ich saß auf der Couch, sah die Bilder und konnte einfach nicht anders.“Er öffnete sein Profil und tippte ein: „Wir haben uns als Familie gefragt, ob es die Möglichkeit gibt, denen, die in der Feuerkatastrophe alles verloren haben, zu helfen? In Form von Kleidung.Wenn sich dann noch ein paar Freunde hier anschließen, sollte doch etwas zusammenkommen… Es gibt doch nichts Schlimmeres als nichts zu haben.“
Keine zehn Minuten später meldete sich die Erste in seiner Freun- desliste. Lilian Russo lobte den Vorschlag, und Grallerts Kumpel Kosta Tirelis schaltete sich ein. „Über ihn habe ich erfahren, dass die griechische Gemeinde in Düsseldorf Spenden sammelt und nach Athen bringt“, erzählt der Opladener, der daraufhin mit der privaten Spendensammlung loslegte. „Die Leute brachten ihre Spenden zu mir, und wir lagerten sie solange in meinem Keller.“Innerhalb weniger Stunden stand dieser rappelvoll. „Es gab Säcke mit Windeln, Kleidung und Schuhen, Kartons mit Nahrungsmitteln, Konserven und Zucker“, zählt der engagierte Opladener auf. Auch Grallerts Fußballclub, der TuSpo Richrath, erfuhr von dem Aufruf und spendete prompt Trikots, Hosen und Stutzen.
Dass so viele in so kurzer Zeit spen- den würden, damit hatte er nicht gerechnet, aber gehofft: „Überrascht über die Resonanz bin ich nicht, aber sehr erfreut.“Ohne viel Aufwand seien sehr viele und gute Sachen gespendet worden, die dann in einer Woche Menschen überreicht werden, die im Feuer alles verloren haben. Und Grallert bedankt sich bei allen, die geholfen haben.
SeineVerbundenheit zu den Griechen und ihrem Heimatland rührt noch aus seiner Jugend, erzählt der Familienvater. „Ich habe viele griechische Freunde, noch aus meiner Schulzeit und beim Fußball kennengelernt.“Dann ist auch noch dieses persönliche Schicksal, dass ihn nicht direkt, aber seine Familie betrifft. Seine Mutter wanderte vor vielen Jahren mit Grallerts jüngerem, damals sechsjährigen Bruder, nach Südfrankreich aus. „Auch ihr ist das Haus damals abgebrannt. Sie verlor alles und musste ohne all die Erinnerungsstücke zurück.“