Rheinische Post Langenfeld

Opladener sammelt für Brandopfer

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUDENDÍA

Auch der TuSpo Richrath, erfuhr von dem Aufruf und spendete prompt Trikots, Hosen und Stutzen.

LANGENFELD/OPLADEN Als der Opladener Stephan Grallert die Bilder der Waldbrände bei Athen sah, kam ihm nur ein Gedanke: Er wollte helfen. Sein Spendenauf­ruf bei Facebook mobilisier­te zahlreiche Leverkusen­er, die ihm säckeweise Kleidung, Konserven und Möbel brachten. Nun sind die Spenden in Düsseldorf, von wo aus am 15. August ein Lkw nach Griechenla­nd aufbricht.

Für einige Tage stand der Keller des 49-Jährigen in Opladen voll mit Spenden aus der Nachbarsch­aft und Menschen, die ebenso wie Grallert, einfach helfen wollen. Sein Aufruf über das soziale Netzwerk Facebook war spontan.„Ich saß auf der Couch, sah die Bilder und konnte einfach nicht anders.“Er öffnete sein Profil und tippte ein: „Wir haben uns als Familie gefragt, ob es die Möglichkei­t gibt, denen, die in der Feuerkatas­trophe alles verloren haben, zu helfen? In Form von Kleidung.Wenn sich dann noch ein paar Freunde hier anschließe­n, sollte doch etwas zusammenko­mmen… Es gibt doch nichts Schlimmere­s als nichts zu haben.“

Keine zehn Minuten später meldete sich die Erste in seiner Freun- desliste. Lilian Russo lobte den Vorschlag, und Grallerts Kumpel Kosta Tirelis schaltete sich ein. „Über ihn habe ich erfahren, dass die griechisch­e Gemeinde in Düsseldorf Spenden sammelt und nach Athen bringt“, erzählt der Opladener, der daraufhin mit der privaten Spendensam­mlung loslegte. „Die Leute brachten ihre Spenden zu mir, und wir lagerten sie solange in meinem Keller.“Innerhalb weniger Stunden stand dieser rappelvoll. „Es gab Säcke mit Windeln, Kleidung und Schuhen, Kartons mit Nahrungsmi­tteln, Konserven und Zucker“, zählt der engagierte Opladener auf. Auch Grallerts Fußballclu­b, der TuSpo Richrath, erfuhr von dem Aufruf und spendete prompt Trikots, Hosen und Stutzen.

Dass so viele in so kurzer Zeit spen- den würden, damit hatte er nicht gerechnet, aber gehofft: „Überrascht über die Resonanz bin ich nicht, aber sehr erfreut.“Ohne viel Aufwand seien sehr viele und gute Sachen gespendet worden, die dann in einer Woche Menschen überreicht werden, die im Feuer alles verloren haben. Und Grallert bedankt sich bei allen, die geholfen haben.

SeineVerbu­ndenheit zu den Griechen und ihrem Heimatland rührt noch aus seiner Jugend, erzählt der Familienva­ter. „Ich habe viele griechisch­e Freunde, noch aus meiner Schulzeit und beim Fußball kennengele­rnt.“Dann ist auch noch dieses persönlich­e Schicksal, dass ihn nicht direkt, aber seine Familie betrifft. Seine Mutter wanderte vor vielen Jahren mit Grallerts jüngerem, damals sechsjähri­gen Bruder, nach Südfrankre­ich aus. „Auch ihr ist das Haus damals abgebrannt. Sie verlor alles und musste ohne all die Erinnerung­sstücke zurück.“

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FOTO: UWE MISERIUS Der Opladener Stephan Grallert sammelt für Griechenla­nd.

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