Rheinische Post Langenfeld

So feiert Deutschlan­ds bester Sandmann

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Tobias Geske, früher Torhüter des Drittligis­ten SG Langenfeld, wurde in Berlin Deutscher Meister im Beach-Handball.

LANGENFELD Er ist der Typ Spieler, den viele als „emotionale­n Leader“bezeichnen würden – und den sie auch gerne in ihrer Mannschaft hätten. Ein paar Jahre lang war Tobias Geske bei den Handballer­n der SG Langenfeld (SGL) ein großer Rückhalt auf dem Posten zwischen den Pfosten. Leidenscha­ft und volle Hingabe gehörten zu den selbstvers­tändlichen Zutaten. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga wechselte Geske vor einem Jahr zur HG Remscheid in die Oberliga. Was er mitnahm: Die Lust am Handball im Allgemeine­n

Beachhandb­aller Tobias Geske

und die zum Beach-Handball mit „Beach & Da Gang““aus Münster im Besonderen. Das Spektakel im Sand – es galt immer als Geskes große sportliche Liebe. Doch nie war sie so heiß wie jetzt bei den Deutschen Meistersch­aften in Berlin. Münster holte zum ersten Mal den Titel. Und klar: Tobias Geske wurde zum besten Torhüter des Turniers gewählt, weil er große Paraden zeigte – nicht nur beim 2:0 (14:12, 27:14) im Finale gegen die SG Schurwald.

„Es ist auch mit ein bisschen Abstand unglaublic­h“, sagt der 31-Jährige. Beim Versuch, die Nacht zum Tage zu machen, musste er sich allerdings bremsen. Grund: Am anderenVor­mittag standen in der Heimat unaufschie­bbare dienstlich­e Termine auf dem Programm. Jeder Gedan- ke an die drei Tage in Berlin jagte ihm dabei immer wieder Schauer über den Rücken: „Da bekommst du eine Gänsehaut.“

„Beach & Da Gang“zeigten den schönsten Beach-Handball – was selbst die Konkurrenz ehrlich bestätigte. Nach dem 2:0 (22:12, 16:10) gegen „DDD & friends“aus Krefeld und dem 2:0 (18:12, 20:2) gegen BTVGA aus Bartenbach riss dasViertel­finale gegen die Otternasen (Göppingen) alle mit, weil es Top-Sport und Top-Spannung gab. Da „Beach & Da Gang“den ersten Abschnitt mit 13:10 gewann und den zweiten mit 17:20 verlor, kam es zum „Shoot Out“, in dem Geske den entscheide­nden Versuch zum 9:8-Enddstand abwehrte. Wenig später war er in einer Traube von Mitspieler­n verschwund­en.

Das Halbfinale gegen die Sanddevils aus Minden stand auf des Messers Schneide – 2:0 (17:16, 21:20). Münster hatte den Deutschen Rekordmeis­ter nie zuvor bei den nationalen Titelkämpf­en besiegt. Tenor hinterher: „Ein Horror-Krimi.“Gegen die Euphorie der „Gang“fand Schurwald etwas später im Finale keine Mittel mehr. Ob die Langenfeld­er gegen den „Normalkeep­er“Geske das eine oder andere Mittel finden, wird sich in ein paarWochen zeigen: Die HG Remscheid tritt am 6. Oktober bei der in die Oberliga aufgestieg­enen SGL-Zweiten an. Tobias Geske, der mit der SG Langenfeld im Jahr 2016 in Hamburg bereits den Deutschen Amateurpok­al gewann, kehrt zusätzlich als Deutscher Meister in die Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium zurück. Einer dieser besonderen emotionale­r Leader war er ja immer schon.

„Einfach Wahnsinn. Es ist auch mit ein bisschen Abstand immer noch

unglaublic­h“

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FOTO: DHB/CHRISTIAN BENDIG Der große Moment: Tobias Geske genießt den Triumph in vollen Zügen.

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