Rheinische Post Langenfeld

Berghausen fiebert dem Pokalhit entgegen

- VON FABIAN SCHMITT

Fußball-Bezirkslig­ist steht am Mittwoch vor dem größten Spiel seiner Vereinsges­chichte. Gegner ist der Drittligis­t KFC Uerdingen.

LANGENFELD Die neue Saison ist noch sehr jung, aber dem Fußball-Bezirkslig­isten SSV Berghausen steht bereits eine ganz besondere Aufgabe bevor. In der ersten Runde des Niederrhei­n-Pokals trifft das Team von Trainer Patrick Michaelis am Mittwoch (19 Uhr, Stadion Jahnstraße) auf den nach seinem Aufstieg vier Klassen höher angesie-

Wolfgang Wollenberg delten Drittligis­ten KFC Uerdingen. „Die Jungs freuen sich total auf die Aufgabe. Auch für mich als Trainer ist es das größte Spiel meiner Laufbahn.Wir treffen zwar auf einen großen Gegner, aber wir dürfen vor dem Spiel keine Angst haben“, sagt Michaelis.

Am 31. Mai setzte sich Berghausen mit dem damaligen Coach Siegfried Lehnert im Finale des Kreispokal­s knapp mit 1:0 gegen den Liga-Rivalen VfB Solingen durch und sicherten sie sich so zum ersten Mal in ihrer Vereinsges­chichte ein Ticket für den Niederrhei­n-Pokal. Dass dann Uerdingen als dickster möglichee Brocken als Gegner herauskomm­en würde, kam überrasche­nd. Alle wussten sofort, dass damit ein enormer organisato­rischer Aufwand verbunden ist. Berghausen wollte die Partie trotzdem unbedingt in heimischer Umgebung austragen.

Der SSV-Vorsitzend­e Wolfgang Wollenberg und sein Team mussten zuerst die Durchführu­ngsbestimm­ungen des Fußball-Verbandes Niederrhei­n (FVN) studieren und dann umsetzen. Ein Punkt: Die SSV-Anlage an der Baumberger Straße kam nicht in Frage. Dann lehnte die Stadt einen Umzug ins Stadion an der Jahnstraße zunächst ab, weil dort der Rasen in der Sommer-Regenerati­on und eigentlich gesperrt ist. „Dann habe ich unserem Bür- germeister Frank Schneider aber erklärt, dass wir das Heimrecht nicht mit Uerdingen teilen können. Deren Grotenburg-Stadion wird umgebaut und es wäre nicht kalkulierb­ar gewesen, die Kosten mit Uerdingen zu teilen, um in einem anderen Stadion zu spielen“, erläutert Wollenberg.Vor zweiWochen gab die Stadt demVerein dann doch grünes Licht.

Darüber hinaus geht es um ein intensives Sicherheit­skonzept, das zwei Szenarien vorsieht. Im ersten Fall, den Wollenberg als sehr wahrschein­lich einschätzt, rechnet der SSV mit höchstens 500 Zuschauern – weil sich nur 150 Uerdinger Fans ankündigte­n und aus Langenfeld nicht mehr als 150 Zuschauer zu erwarten seien. „Es ist ja noch Ferienzeit und am Mittwochab­end findet jetzt ja immer ein Konzert in der City statt. Deshalb dürfte es im Stadion nicht so voll werden“, meint der SSV-Chef.

Falls höchstens 500 Zuschauer da sein sollten, gibt es keine strik- te Trennung der beiden Fanlager. Der SSV ist mit 45 eigenen Mitglieder­n da und darüber hinaus stehen 15 Mitarbeite­rn eines Sicherheit­sdienstes zur Verfügung. Die Parkplätze direkt vor dem Stadion sind nur für die Mannschaft­en vorgesehen. Zuschauer können in der Nähe des Freizeitpa­rks parken. Die beiden Stadionspr­echer Martin Jakobs und Stefan Warschun werden aktuelle Informatio­nen an die Fußball-Fans weitergebe­n.

Sollten für die Pokalparti­e, bei der die Rolle klar verteilt sind, mehr als 500 Karten verkauft werden, tritt das zweite Szenario in Kaft: Dann ist eine strikte Fantrennun­g vorzusehen. Wollenberg: „Kurzfristi­g werden wir im zweiten Fall das Sicherheit­spersonal weiter aufstocken.Wir haben aber in den letzten Tagen mit den Uerdinger Fanbeauftr­agten sowie der Mettmanner und Uerdinger Polizei gesprochen. Beide rechnen ebenfalls fest mit dem ersten Szenario rechnen.“

Sportlich reist der KFC nach dem jüngsten 1:0 beim TSV 1860 München mit viel Selbstvert­rauen an. Ob Uerdingen mit den ehemaligen Bundesliga-Profis Kevin Großkreutz, Maximilian Beister und Stefan Aigner antritt, ist offen. Wollenberg gibt sich mit dem Blick auf den Ausgang der Partie realistisc­h: „Obwohl unsere Jungs hochmotivi­ert sind, haben wir nur sehr geringe Chancen. Wir hoffen auf ein achtbares Ergebnis und wollen keine zwölf Gegentore bekommen.“

Der SSV gewann am Sonntag sein erstes Meistersch­aftsspiel in der neuen Saison mit 3:1 gegen den Landesliga-Absteiger ASV Mettmann. Nun will er den Uerdingern mit einer geschlosse­nen und kompakten Mannschaft­sleistung begegnen. „Ich wünsche mir, dass die Jungs viel miteinande­r reden und auf dem Platz viel arbeiten“, betont Michaelis,„über Uerdingen müssen wir uns nicht weiter unterhalte­n. Es wird für uns ein Erlebnis sein, gegen sie zu spielen.“Sicher ist unabhängig vom Resultat, dass mit dem Anpfiff der Höhepunkt der bisherigen Berghausen­er Fußball-Vereinsges­chichte beginnt.

„Wir hoffen auf ein achtbares Ergebnis und wir wollen möglichst keine zwölf Gegentore be

kommen“

Vorsitzend­er SSV Berghausen

 ?? RP-FOTO: RALPH MAT- ?? Bei ihnen laufen die Fäden zusammen: Wolfang Wollenberg (links), der Vorsitzend­e des Gesamtvere­ins, und Fu´ßball-Abteilungs­leiter Wolfgang Kleefisch haben viel Arbeit in die Vorbereitu­ng fürs Pokalspiel gegen Uerdingen investiert.
RP-FOTO: RALPH MAT- Bei ihnen laufen die Fäden zusammen: Wolfang Wollenberg (links), der Vorsitzend­e des Gesamtvere­ins, und Fu´ßball-Abteilungs­leiter Wolfgang Kleefisch haben viel Arbeit in die Vorbereitu­ng fürs Pokalspiel gegen Uerdingen investiert.

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