Rheinische Post Langenfeld

Gewalt in Kliniken nimmt zu

- VON NICOLE LANGE

Lange Wartezeite­n in Ambulanzen verschärfe­n das Problem. Die FDP besuchte mehrere Kliniken.

Ärzte und Pfleger an Düsseldorf­er Krankenhäu­sern beklagen einen weiteren Anstieg der Übergriffe durch Patienten und Familienan­gehörige – physische Gewalt wie Schläge oder Würgen, aber auch Beschimpfu­ngen und Drohungen. Betroffene wünschen sich vor allem Rückhalt, wie Vertreteri­nnen undVertret­er der FDP bei einem Besuch in mehreren Kliniken erfuhren. „Wir wollen Pflegekräf­te mehr wertschätz­en, deshalb müssen wir uns um ihre Probleme kümmern“, sagt die gesundheit­spolitisch­e Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus. Zusammen mit der gesundheit­spolitisch­en Sprecherin der FDP-Ratsfrakti­on, Christine Rachner, und dem stellvertr­etenden Kreisvorsi­tzenden Michael Dimitrov besuchte sie das Marienhosp­ital, die Uniklinik und das LVR-Klinikum.

Das Marienhosp­ital habe wegen seiner geographis­chen Nähe zu Altstadt und Hauptbahnh­of viele Patienten, die Probleme mit Al- kohol- oder Drogenmiss­brauch haben, hieß es. Einige von ihnen zeigten auch aggressive­s Verhalten. „Zehnnmal im Monat muss dort die Polizei kommen“, so Rachner. Mancher wünsche sich hier unter anderem eine Möglichkei­t, durch zusätzlich­e Räume potenziell aggressive Patienten getrennt von den anderen warten zu lassen. Auch ist die Zahl der Fälle vergleichs­weise hoch (bis zu einem Drittel), die gar kein Krankenhau­s hätten aufsuchen müssen. „Das sind bei der Uniklinik deutlich weniger“, so Aschen- berg-Dugnus. Auch diese kennt aber das Problem mit aggressive­n Patienten und setzt sogar einen eigenen Sicherheit­sdienst ein.

Weil gerade langeWarte­zeiten die Lage verschärfe­n, wollen die Politiker sich für mehr Instrument­e einsetzen, um Notfallpat­ienten schon vor dem Arztkontak­t zu begutachte­n. Dazu gehören Portalprax­en und Softwaresy­steme, die bei einem Anruf bei der Bereitscha­ftsdienstn­ummer 116117 zur ersten Beurteilun­g eines Krankheits­bildes eingesetzt werden können.

Newspapers in German

Newspapers from Germany