Das Mondschein-Kino hat viele Fans
Zum Auftakt am Wochenende kamen mindestens 1400 Besucher zur Freilichtbühne. Das Publikum schätzt das besondere Flair.
MONHEIM Mit Sitzkissen und Decken sind Maren Tschoetschel und Uwe und Sylvia Scherer bestens für den Open-Air-Kinoabend gerüstet. Maren hat sogar ein Regencape gekauft, obwohl der Himmel wolkenlos ist. Doch das hat einen ganz besonderen Grund.„Wenn man einen Regenumhang dabei hat, regnet es nicht“, sagt sie fröhlich.
Schon seit vielen Jahren besuchen die Freunde ausgesuchteVorstellungen des Mondschein-Kinos auf der Freilichtbühne an der Kapellenstraße in Monheim. „Normalerweise gehen wir nicht so ins Kino“, sagt Sylvia Scherer. Aber bei dem neuntägigen Freiluft-Event machen sie eine Ausnahme. Meist suchen sie sich drei Filme aus, die sie sich gemeinsam ansehen.
Warum?„Ich finde die Atmosphäre total toll“, sagt Sylvia, und ihre Freundin nickt. „Weil es draußen ist, es ist ganz anders als in einem Kinosaal“, sagt Maren Tschoetschel. Hinzu kommt ein dritter Beweggrund, wie Uwe Scherer betont: „Man trifft hier Leute.“
Wie etliche andere Besucher sind Maren Tschoetschel und die Scherers schon lange vor Vorstellungsbeginn bei Einbruch der Dunkelheit da. „Damit wir quatschen können“, sagt Maren. Auch die Auswahl der Filme finden die drei ansprechend. „Da ist für jeden etwas dabei, das ist eine gute Mischung“, meint Uwe Scherer, der lieber französische Filme als Action-Streifen aus Hollywood sieht. „Wenn ich ins Kino gehe, möchte ich lachen“, sagt er. Da ist er beim Auftakt-Abend genau richtig: Es läuft die Tragik-Komödie „Dieses bescheuerte Herz“.
Damit das Mondschein-Kino seine Attraktivität nicht verliert, hat sich der Veranstalter – die Monheimer Kulturwerke – einige Neuheiten einfallen lassen. „Wir haben es im Vergleich zu denVorjahren noch edler gestaltet“, sagt Jasmin Ali. Damit meint sie das neue Catering-Konzept, das nicht nur „Mondscheinkino-Wurst“bietet, sondern auch außergewöhnliche Süßspeisen und besondere Pommes-Variationen mit hausgemachten Soßen. Die Getränkebar lässt ebenfalls kaumWünsche offen.
Im Eingangsbereich wurden zusätzliche Strahler aufgestellt. Mit 700 Stühlen sind die Veranstalter auch auf größeren Andrang vorbereitet. Am ersten Abend kommen rund 400 Kinofans, für den Tag darauf meldet Kulturwerke-Chef Sebastian Bünten 600, und für den Sonntag wurden 400 Karten im Vorverkauf abgesetzt.
„Wir haben zweieinhalb Stunden gebraucht, um die Leinwand aufzubauen“, berichtet Jasmin Ali. Erstmals dabei sind die „Monheimer Lokalhelden“, ein Netzwerk heimischer Händler und Dienstleister. Im Eingangsbereich hat das städtische Citymanagement eine Fotowand aufgebaut. Hier können sich Besucher fotografieren, das Foto auf der Website der Lokalhelden hochladen und damit an einem Gewinnspiel teilnehmen. „Wir sind die ganze Zeit während des Mondschein-Kinos hier“, sagt Projektbetreuerin Annika Baur. Mit der Fotowand wollen sie vor allem eins: das Portal vorstellen, das den stationären Einzelhandel mit Online-Shopping verknüpft. Die Resonanz sei durchweg positiv, etliche Besucher hätten schon Fotos gemacht, freut sich Baur am Auftakt-Abend.