Rheinische Post Langenfeld

Vater und Sohn sind Tor-Experten

- VON STEFAN MÜLDERS

Inovator in Langenfeld: Mark Klein ist seit mehr als zwölf Jahren im elterliche­n Betrieb – jetzt hat er ihn vom Senior übernommen.

KREIS METTMANN Sein Lebenswerk an einen Nachfolger zu übergeben ist nicht einfach. Das weiß auch Rolf Klein, der nach einigen Jahren als Handelsver­treter für Schnelllau­ftore bereits 1989 sein eigenes Unternehme­n gründete und 1998 in die „Inovator Schnellauf­tore GmbH“umfir-

„Ich konnte an der Seite meines Vaters in Entscheidu­ngsfindung und Führungsau­fgaben

hineinwach­sen“

Mark Klein

Inovator Schnellauf­tore GmbH

mierte. Darum war er froh, dass sich eines seiner beiden Kinder schon früh dafür interessie­rte, das Familienun­ternehmen weiterzufü­hren. „Mark hatte sich mit 16 Jahren zum Ziel gesetzt, in meine Fußstapfen zu treten, und seine gesamte berufliche Laufbahn darauf ausgericht­et“, erinnert sich der 65-Jährige, der sein Langenfeld­er Unternehme­n inzwischen ganz entspannt von Zuhause oder dem Campingpla­tz aus beobachten kann. Als väterliche­r Berater im Hintergrun­d steht er immer dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird, seit Ende Januar geht er aber nicht mehr täglich ein und aus bei Inovator.

Sohn Mark lernte im elterliche­n Unternehme­n, ließ dem Berufsabsc­hluss als Industriek­aufmann das duale Studium zum Diplom-Kaufmann folgen. Seit zwölf Jahren ist er fester Bestandtei­l des Unternehme­ns, leitet das operative Geschäft inzwischen sieben Jahre und sieht die jederzeit enge Zusammenar­beit mit Vater Rolf als wichtigen Erfolgsbau­stein für die in diesem Jahr vollzogene, endgültige Übergabe.

„Wir haben Seite an Seite gearbeitet, und ich konnte in Entscheidu­ngsfindung und Führungsau­fgaben reinwachse­n“, sagt der 32-Jährige. Zwar sei man auch immer wieder mal inhaltlich aneinander geraten, aber letztendli­ch seien alle Entscheidu­ngen zumWohle des Unternehme­ns getroffen worden. „Ich wollte, frisch aus dem Studium und mit aktuellem Wissen zum Change Management ausgestatt­et, natürlich gleich ganz viel verändern. Aber ich habe gelernt, Entscheidu­ngen meinesVate­rs zu verstehen. Und er hatte anders herum den Mut, sich auch auf meine Ideen einzulasse­n.“

Der schwierigs­te Schritt sei die Umstellung der Firmenorga­nisation: Von der patriarcha­lischen Struktur, in der der Inhaber alle Fäden in der Hand hielt, hin zu einer teamo- rientierte­n Führungsst­ruktur, in der der Geschäftsf­ührer sich auf seine Kernaufgab­en konzentrie­ren und an der Unternehme­nsentwickl­ung arbeiten kann. „Es gehört Mut dazu, Verantwort­ung abzugeben und das nötige Vertrauen in die Mitarbeite­r und mich zu legen“, weiß Mark Klein. „Und dafür schätze ich meinen Vater sehr.“

Der wiederum genießt mit 65 seinen Ruhestand und ist froh, nicht zu den Unternehme­nsinhabern zu gehören, die laut IHK-Studie im Durchschni­tt mit 70 Jahren ihren Betrieb übergeben.

Bis zu diesem Alter hat Sohn Mark noch mehr als 30 Jahre Zeit. Sein 60 Mitarbeite­r starkes Unternehme­n, das Tore in allen Varianten verkauft, einbaut und wartet, ist auf Wachstum ausgericht­et. „Unsere Kunden finden sich im gewerblich­en und privaten Bereich ebenso wie in öffentlich­en Einrichtun­gen. Der Markt birgt noch großes Ex-

pansionspo­tenzial, aber fehlende Fachkräfte bremsen uns aktuell etwas aus.“Digitalisi­erungsproz­esse sollen die Arbeit effektiver gestalten, damit mit der vorhandene­n Mitarbeite­rschaft mehr geschafft werden kann. Darüber und über viele andere unternehme­rische Themen steht Klein im regen Austausch in Netzwerken wie denWirtsch­aftsjunior­en (WJ) Düsseldorf, bei denen er sich als Mitglied im Vorstand ehrenamtli­ch engagiert.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Rolf Klein (l.) hat Inovator groß gemacht, Sohn Mark führt das Langenfeld­er Unternehme­n weiter.

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