Vater und Sohn sind Tor-Experten
Inovator in Langenfeld: Mark Klein ist seit mehr als zwölf Jahren im elterlichen Betrieb – jetzt hat er ihn vom Senior übernommen.
KREIS METTMANN Sein Lebenswerk an einen Nachfolger zu übergeben ist nicht einfach. Das weiß auch Rolf Klein, der nach einigen Jahren als Handelsvertreter für Schnelllauftore bereits 1989 sein eigenes Unternehmen gründete und 1998 in die „Inovator Schnellauftore GmbH“umfir-
„Ich konnte an der Seite meines Vaters in Entscheidungsfindung und Führungsaufgaben
hineinwachsen“
Mark Klein
Inovator Schnellauftore GmbH
mierte. Darum war er froh, dass sich eines seiner beiden Kinder schon früh dafür interessierte, das Familienunternehmen weiterzuführen. „Mark hatte sich mit 16 Jahren zum Ziel gesetzt, in meine Fußstapfen zu treten, und seine gesamte berufliche Laufbahn darauf ausgerichtet“, erinnert sich der 65-Jährige, der sein Langenfelder Unternehmen inzwischen ganz entspannt von Zuhause oder dem Campingplatz aus beobachten kann. Als väterlicher Berater im Hintergrund steht er immer dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird, seit Ende Januar geht er aber nicht mehr täglich ein und aus bei Inovator.
Sohn Mark lernte im elterlichen Unternehmen, ließ dem Berufsabschluss als Industriekaufmann das duale Studium zum Diplom-Kaufmann folgen. Seit zwölf Jahren ist er fester Bestandteil des Unternehmens, leitet das operative Geschäft inzwischen sieben Jahre und sieht die jederzeit enge Zusammenarbeit mit Vater Rolf als wichtigen Erfolgsbaustein für die in diesem Jahr vollzogene, endgültige Übergabe.
„Wir haben Seite an Seite gearbeitet, und ich konnte in Entscheidungsfindung und Führungsaufgaben reinwachsen“, sagt der 32-Jährige. Zwar sei man auch immer wieder mal inhaltlich aneinander geraten, aber letztendlich seien alle Entscheidungen zumWohle des Unternehmens getroffen worden. „Ich wollte, frisch aus dem Studium und mit aktuellem Wissen zum Change Management ausgestattet, natürlich gleich ganz viel verändern. Aber ich habe gelernt, Entscheidungen meinesVaters zu verstehen. Und er hatte anders herum den Mut, sich auch auf meine Ideen einzulassen.“
Der schwierigste Schritt sei die Umstellung der Firmenorganisation: Von der patriarchalischen Struktur, in der der Inhaber alle Fäden in der Hand hielt, hin zu einer teamo- rientierten Führungsstruktur, in der der Geschäftsführer sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren und an der Unternehmensentwicklung arbeiten kann. „Es gehört Mut dazu, Verantwortung abzugeben und das nötige Vertrauen in die Mitarbeiter und mich zu legen“, weiß Mark Klein. „Und dafür schätze ich meinen Vater sehr.“
Der wiederum genießt mit 65 seinen Ruhestand und ist froh, nicht zu den Unternehmensinhabern zu gehören, die laut IHK-Studie im Durchschnitt mit 70 Jahren ihren Betrieb übergeben.
Bis zu diesem Alter hat Sohn Mark noch mehr als 30 Jahre Zeit. Sein 60 Mitarbeiter starkes Unternehmen, das Tore in allen Varianten verkauft, einbaut und wartet, ist auf Wachstum ausgerichtet. „Unsere Kunden finden sich im gewerblichen und privaten Bereich ebenso wie in öffentlichen Einrichtungen. Der Markt birgt noch großes Ex-
pansionspotenzial, aber fehlende Fachkräfte bremsen uns aktuell etwas aus.“Digitalisierungsprozesse sollen die Arbeit effektiver gestalten, damit mit der vorhandenen Mitarbeiterschaft mehr geschafft werden kann. Darüber und über viele andere unternehmerische Themen steht Klein im regen Austausch in Netzwerken wie denWirtschaftsjunioren (WJ) Düsseldorf, bei denen er sich als Mitglied im Vorstand ehrenamtlich engagiert.