Weltraum-Elfen am Flughafen
Rund 2000 „Warhammer“-Spieler kamen zum Fan-Treffen ins Maritim-Hotel. Die Stars der Szene sind die Figuren-Designer.
Paul Henßge (28) sucht die perfekte Strategie für die Weltraum-Elfen. Der angehende Lehrer Ist aus Halle angereist, im Gepäck seine kunstvoll bemalten Figuren. Gerade baut er seine Armee auf einem langen Tisch auf, der in einem Saal des Maritim-Hotels steht – um sich in den kommenden mehr als zwei Stunden in einer Schlacht zu messen.
Das englische Unternehmen Games Workshop, das seinen Deutschlandsitz am Wehrhahn hat, hat zu dem Treffen in dem Flughafen-Hotel eingeladen. Beim ersten deutschen Gastspiel des „Warhammer Fest Europe“können sich die Besucher nicht nur bei Turnieren messen, sondern auch mehr erfahren über das Spiel, in dem man mit Maßband, Würfel und einem nicht ganz unkomplizierten Regelbuch antritt.
Warhammer ist ein Klassiker in der Szene, es gibt deutschlandweit sogar fast 200 Vereine, obwohl man auch ohne eine solche Organisation spielen kann. Games Workshop will den Kontakt zu den Spielern neuerdings intensiver pflegen – was auch Paul lobt, der kritisiert, der Hersteller habe sich lange zu wenig bemüht, etwa Abhilfe für Unklarheiten in den Regeln zu schaffen.
Unternehmenssprecher David Dorndorf sieht auch einen neuen Trend zu den sogenannten Tabletop-Spielen, unter anderem durch ein einsteigerfreundliches neues Warhammer-System. „Ich habe das Gefühl, es geht vom PC in Richtung Würfelsport.” Mit der neuen Veranstaltung ist man zufrieden: Rund 2000 Besucher werden amWochenende gezählt.
Rund ums Spiel hat sich eine ganze Fan-Welt entwickelt, wie man einen Saal weiter erleben kann. Es gibt immer mehr Spiel-Systeme, Games Workshop verlegt aber auch Romane, die in den Fantasy- und Science-Fiction-Welten der Spiele angelegt sind. Die großen Helden der Szene sind aber die Figurendesigner, die sich in Düsseldorf kennenlernen und ausfragen lassen.
Jeder Spieler bemalt beim Warhammer seine Armee selbst – was ei- nige Fingerfertigkeit erfordert. Viele Besucher scharen sich vor einer Vitrine, in der Amateure besonders gelungene Miniaturen von Zwergen, Drachen oder Raumschiffen für einen Wettbewerb einreichen konnten.
Profis wie der Franzose Maxime Pastourel zeigen an ihren Ständen Meisterstücke, wie die detailverliebt gestalteten Space-Marines der Legion Death Guard, für die Pastourel viel Lob erhalten hat. Und sie geben Tipps, wie man mit Pinsel und Spritzpistole bessere Ergebnisse erzielen kann. „Auf jeden Fall braucht man viel Geduld“, sagt Pastourel.