Monheim verliert zwei Spieler und drei Punkte
Der Fußball-Oberligist sah beim 1:3 gegen die SpVg. Schonnebeck zunächst ganz gut aus. Entscheidend waren zwei Platzverweise.
MONHEIM In der vergangenen Saison hatte der FC Monheim (FCM) gegen den Vorjahreszweiten SpVg Schonnebeck weder in der Hinrunde noch in der Rückrunde eine wirkliche Chance – und er verlor beide Male klar mit 0:3. Gestern machte es der Fußball-Oberligist eigentlich
Dennis Ruess deutlich besser, stand aber am Ende nach dem 1:3 (0:1) erneut mit leeren Händen da. „In den letzten beiden Spielen gegen Schonnebeck waren für uns keine Punkte im Bereich des Möglichen, doch diesmal wäre wirklich etwas drin gewesen“, sagte FCM-Coach Dennis Ruess.
In der ersten Hälfte plätscherte das Spiel lange vor sich hin. Die erste gute Chance vergab Monheims Abwehrspieler Tim Kosmalla, dessen Kopfball nach einer Ecke über das Tor ging (5.). Auf der anderen Seite hatten die Gäste aus Essen mehr Glück: Ein Schuss aus 22 Metern Entfernung landete unhaltbar im Gehäuse – 0:1 (23.). Bis auf die Aktion von Denis Labusga, der erst gut in den Strafraum eindrang, sich das Leder allerdings noch vom Fuß spitzeln ließ (34.), waren keine weiteren Offensivaktionen zu verzeichnen.
Im zweiten Durchgang nahm die Partie dann Fahrt auf: Monheim erwischte einen vorzüglichen Start und kam schnell zum Ausgleich. Nach einer schönen Seitenverlagerung ließ Labusga den Ball auf Noah Salau abtropfen. Der Rechtsvertei- diger steckte anschließend gut auf Nick Nolte durch, der das Spielgerät aus spitzemWinkel unter die Latte drosch – 1:1 (47.). Nun waren die Hausherren gut im Spiel und ton- angebend.
Nach einer guten Stunde ereignete sich allerdings die wohl entscheidende Szene. FCM-Keeper Johannes Kultscher kam beim Herauslaufen zu spät und räumte den Schonnebecker Stürmer ab. Obwohl der trotzdem im Monheimer Tor landete, entschied Schiedsrichter Gerrit Wiesner (Hamborn) auf Strafstoß und zeigte Kultscher die Rote Karte. „Für die Aktion an sich kannst du eine Rote Karte geben, aber er pfeift Schonnebeck erst auch das Tor weg. Mit etwas Fingerspitzengefühl hätte er weiterlaufen lassen. Dann hätte es trotzdem 1:2 gestanden, aber wir hätten in Gleichzahl weiterspielen können“, meinte FCM-Coach Dennis Ruess.
Der soeben eingewechselte Ersatzkeeper Sebastian Semper konnte beim folgenden Strafstoß nichts ausrichten –1:3 (63.). Wenig später musste Monheim den nächsten Platzverweis hinnehmen. Im Zentrum zog ein Essener Stürmer zunächst am eingewechselten Luca Rozic vorbei, der ihn dabei schon ins Straucheln brachte. Bitter für den FCM: Jetzt traf ihn auch noch Yannic Intven. Ergebnis: Schiedsrichter Wiesner wertete das Vergehen von Intven als Notbremse und stellte den FCM-Kapitän ebenfalls vom Platz (70.).
Und wieder kam es für die Monheimer doppelt bitter, denn den fälligen Freistoß verwandelte Schonnebeck zum 3:1 (71.). „In doppelter Unterzahl hast du gegen eine solch abgezockte Mannschaft natürlich keine Chance mehr“, meinte Ruess, der die letzten 20 Minuten mit zwei Viererketten spielen ließ. Immerhin zeigten die neun übrigen Monheimer eine gute Moral, verteidigten hinten gut und setzten nach vorne sogar noch den einen oder anderen Nadelstich.
FCM: Kultscher, Schiffer, Becker, Aleksic (73.Lange), Coruk, Intven, Lippold, Kosmala (56.Rozic), Salau, Nolte, Labusga (63. Semper)
„Die Rote Karte kannst du geben. Aber mit Fingerspitzengefühl hätte
er laufen lassen“
Trainer FC Monheim