BA-Chef: Integration läuft gut
Rund 238.000 Flüchtlinge haben einen solzialversicherungspflichtigen Job.
NÜRNBERG (dpa) Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat eine positive Zwischenbilanz bei der Integration von Flüchtlingen auf dem deutschen Arbeitsmarkt gezogen. Die Erwartungen der BA seien knapp übertroffen worden, sagte BA-Vorstandschef Detlef Scheele. Jüngsten Zahlen zufolge hatten im Mai mehr als 300.000 Menschen aus den acht Haupt-Asylländern einen Job, rund 103.000 mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia.„Das läuft alles ganz gut“, sagte Scheele. Die Flüchtlingssituation auf dem Arbeitsmarkt gebe keineVeranlassung, schwarz zu malen.
Rund 238.000 Geflüchtete mit Jobund damit der Großteil seien sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „Das sind Zahlen, die sind gut. Dafür, dass die Menschen aus humanitären Gründen gekommen sind und nicht, um hier einen Job zu finden“, sagte Scheele. Etwa 482.000 Flüchtlinge seien im Juli bei der BA arbeits- suchend gemeldet gewesen. Darin enthalten sind auch Menschen, die aktuell einen Integrations- und Sprachkurs absolvieren. Gut 187.000 Flüchtlinge waren im Juli arbeitslos gemeldet. Die Zahl ist seit Monaten relativ konstant.
Auch die Ausbildungszahlen zeichnen nahc Angaben des BAChefs ein positives Bild. Knapp 28.000 junge Flüchtlinge haben laut Agentur inzwischen eine Lehre an- gefangen, seit Anfang Oktober des ergangenen Jahres haben sich rund 35.000 als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der BA gemeldet. „Wir haben immer gesagt, dass die, die als Kinder und Jugendliche eingereist sind, bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben“, sagte Scheele.
Bei der Flüchtlingsintegration auf dem Arbeitsmarkt bleibe der Spracherwerb der erfolgskritische Faktor. Es sei unrealistisch, zu glauben, man könne in knapp einem Jahr so gut Deutsch lernen, dass es immer für die Berufsschule reiche. Mit den Förderprogrammen sei man derzeit trotzdem ganz zufrieden, sagte Scheele. Doch es könne immer noch mehr gemacht werden. 2018 will die BA ihre Berufsberatung an Schulen intensivieren. „Wir wollen in den Oberstufen der Gymnasien verstärkt beraten“, sagte Scheele. Ziel sei nicht, Jugendlichen das Studieren auszureden, sondern ihren Blick auf das Berufswahlspektrum zu verbreitern.