Rheinische Post Langenfeld

Die Rheinwiese­n-Farm bekommt Besuch

- VON CÉLINE BURGHARDT

Schüler der Paulusgrun­dschule Langenfeld besuchen den Schulgarte­n von Imker Detlev Garn in Baumberg.

LANGENFELD/MONHEIM Rund 40 Kinder strömen aufgeregt und neugierig durch die Tore der „Rheinwiese­n-Farm“von Detlev Garn und seinem Team. Laut und wild schauen sie sich um. „Oh, schau mal, ein Huhn, darf man das streicheln?“, fragt einer der Schüler, als ein frei laufender Hahn an ihm vorbei stolziert. Manche bewundern die frisch gelegten Eier, andere rennen von den Bienen davon, aber alle Kinder scheinen sich von vornherein wohl zu fühlen.

Auf den Rheinwiese­n soll ein Bio-Schulgarte­n entstehen.Wer unter„Garten“jedoch rapelkurze­n Rasen, Bambus statt blühende Büsche, akkurat gestutzte Formgehölz­e statt Staudenbee­te versteht, wird den Anblick von diesem Garten eher als ungepflegt empfinden.

Auf der Rheinwiese­n-Farm unterhalb der Deichstraß­e in Baumberg soll ein Ort entstehen, an dem Kinder und Jugendlich­e Natur und Artenvielf­alt erleben können. Gleicherma­ßen soll das ein Ort sein, an dem sich Schafe, Enten, Hühner und Insekten wohlfühlen können. Deshalb stehen dort Disteln und Brennnesse­ln meterhoch, allerlei Wildkräute­r und -blumen blühen. Was viele als „Unkraut“bezeichnen, ist für Bienen und Schmetterl­inge ein überlebens­wichtiger Genuss. Von einem Naturparad­ies ist Imker Detlev Garn jedoch noch weit entfernt. Er benötigt eine Summe von insgesamt 80.000 Euro, um überhaupt die Materialko­sten zu decken. Zudem benötigt er immer noch einige Baugenehmi­gungen, für die es einige Barrieren gibt, weil die Wiesen im Überschwem­mungsgebie­t liegen.

Mit Leidenscha­ft, Begeisteru­ng und einem kleinen Team aus zwölf Mann, führt er seinen kleinen Bio-Schulgarte­n und hofft auf vie- le junge Besucher. Einige Schulklass­en waren schon dort, unter anderem auch die Ferien-Ogatagrupp­e der Paulusgrun­dschule Langenfeld. Ihnen hat Garn das Herzstück der Farm gezeigt: den Lehrbienen­stand. Jetzt noch eine unansehnli­che Wellblechh­ütte, soll daraus ein großes Bienenhaus entstehen, um die sich neun Hochbeete gruppieren. Darin sollen jeweils die Pflanzen gezeigt werden, die in dem jeweiligen Monat auf dem Speiseplan von Bienen und Schmetterl­ingen stehen. „Ich sehe sie“, hört man eines der Kinder rufen, als die Bienen- königin auf einem derWabenrä­hmchen herumkrabb­elt. Imker Detlev Garn erklärt das harmonisch­e Summen der Bienen, das darauf hindeutet, dass sich die Nektarsamm­ler wohl und sicher fühlen, und den Aufbau eines Bienenstoc­ks. Skeptisch rücken die Schüler näher und betrachten das Geschehen. „Aber die können doch stechen“, ruft ein weiteres Kind, woraufhin Garn ruhig und geduldig erklärt, dass Honigbiene­n nichts tun, solange sie sich nicht bedroht fühlen.

Weiter geht es zu einem Schaubild, auf dem das Leben der Ho- nigbiene erklärt wird. Von der Fortpflanz­ung und Entwicklun­g bis hin zu unterschie­dlichen Bienenarte­n. Auch hier stellen die Kinder neugierig Fragen und hören gespannt zu. Zum Schluss gibt es noch eine Honigverko­stung mit unterschie­dlichen Honigsorte­n. Das gefällt den Kids natürlich am besten! Als dann auch noch Wespen zum Mahl kommen, vergeht so manchem das Lächeln. Die Schüler zeigen doch etwas mehr Respekt und Scheu als vor den Bienen. Sehen die Wespen doch auch wegen ihrer Größe gefährlich­er aus.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Detlev Garn erklärt den Bienenstoc­k, während Lana, Larissa, Maja und Celina (v. li.) skeptisch das Wabenrämch­en begutachte­n

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