Rheinische Post Langenfeld

Tee von der Fensterban­k

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Es ist immer Zeit für eine gute Tasse Tee. Dafür kann man aber nicht nur die Blätter von Teestrauch­gewächsen (Theaceae) verwenden, die dem Getränk seinen Namen verleihen. Auch viele andere Kräuter entfalten in heißem Wasser ihre Wirkung – und sie wachsen auch im Garten oder auf dem Fensterbre­tt.

Wer aus Pflanzen einen Tee zubereiten möchte, dem sind nur wenige Grenzen gesetzt. „Die Pflanzente­ile müssen natürlich genießbar und dürfen nicht giftig sein. Ansonsten ist erlaubt, was gefällt“, erklärt Gartenbauf­achmann und Buchautor Engelbert Kötter. Zu den Klassikern unter den Teekräuter­n gehören Fenchel, Kamille, Melisse, Minze, Salbei und Thymian. „Sie haben einen ganz charakteri­stischen Geschmack und sind besonders aromatisch“, sagt Mechtild Ahlers von der Niedersäch­sischen Gartenakad­emie.

Von diesen Pflanzen gibt es aber nicht nur eine Sorte, sondern viele verschiede­ne Varianten und Aromen. „Allein das Minz-Sortiment umfasst an die 30 bis 50 Versionen, die zum Beispiel nach Ananas, Zitrone, Erdbeere oder Schokolade schmecken“, sagt Ahlers. Vie- le von diesen lassen sich auch drinnen auf einer hellen Fensterban­k oder im Wintergart­en kultiviere­n. So lange die Pflanzen reichlich Laub produziere­n, kann man auch frische Blätter ernten. „Je robuster das Kraut ist, desto höher die Wahrschein­lichkeit, dass es auch drinnen wächst“, erklärt Ahlers.

Für ein zitroniges Aroma im Becher sorgen nicht nur unterschie­dliche Varianten der Zitronenme­lissen, von denen Kötter die Sorten ‚Binsuga‘ und ‚Limoni‘ empfiehlt. Auch Zitronengr­as, Zitronen-Bohnenkrau­t und Zitronen-Thymian haben ein ähnlich frisches Aroma. Sein Favorit ist jedoch die Zitronenve­rbene, auchVervei­ne genannt. Sie gilt zudem als pflegeleic­ht und sehr erntefreud­ig.

Wer es lieber erfrischen­d fruchtig mag, sollte sich einen Fruchtsalb­ei oder einen Ananassalb­ei zulegen. „Ananassalb­ei schmeckt tatsächlic­h nach Ananas und hat zudem eine zarte Salbeinote“, erklärt Kötter. Da beide Pflanzen aus tropischen Regionen stammen, brauchen sie einen warmen Ort sowie durchlässi­gen, nährstoffr­eichen Boden. Sie überwinter­n am besten hell und kühl. dpa

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