Rheinische Post Langenfeld

Marmelade vom Feinsten – selbstgema­cht

- VON ISABEL KLAAS

Die Richrather Landwirtin Christina Weeger gibt Tipps. Einmach-Utensilien hat der Kochshop.

LANGENFELD/HILDEN In diesen Wochen biegen sich die Marktständ­e wieder unter Äpfeln, Pflaumen, Kürbissen, Tomaten und Zucchini. Einmachen ist angesagt. Selbstgema­chte Marmeladen und eingelegte­s Gemüse erleben derzeit ein Revival. Kein Tag, an dem in Hilden oder Langenfeld im„Kochshop“nicht jemand nach Einmachglä­sern, Deckeln, Gummis, Flaschen oder Entkernern fragt. Das berichtet Manuela Saul, Filialleit­erin des Langenfeld­er Geschäfts. „Viele haben hier eigene Gärten mit Obstbäumen und Gemüse“, sagt sie.„Das merkt man“.

Selbstgeko­chte Marmeladen, Chutneys, Fruchtlikö­re und süß-sauer eingelegte­s Gemüse sind der Renner. Der Kochshop liefert alle nötigen Werkzeuge wie Strunkentf­erner, Passiersie­b, Apfelschäl­er oder Etiketten.

„Beim Einkochen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, sagt Christina Weeger, die in ihrem Bauernlade­n in am Rietherbac­h in Richrath sowohl das Obst zum Weitervera­rbeiten als auch bereits Eingekocht­es aus eigenem Anbau anbietet. Dafür steht sie selbst in der Küche. Die Fachfrau bevorzugt Fruchtaufs­triche pur, zubereitet mit 1:1-Gelierzuck­er, kurz aufgekocht und dann in sterile Gläser gefüllt. Ihr persönlich­er Favorit ist die Sauerkirsc­h-Konfitüre – allenfalls mit einer Prise Zimt oder Nelke verfeinert.

Übrigens ist der von uns so gerne verwendete­t Begriff Marmelade eigentlich falsch, weil man damit, streng genommen, nur einen Aufstrich aus Zitrusfrüc­hten be- zeichnet. Das Topping fürs Brot mit Fruchtstüc­kchen heißt in der Regel Konfitüre.

Sehr beliebt ist derzeit auch die Pflaume, die es mit Zimt und einem Schuss Rum zu einem wunderbare­n Wintergenu­ss bringen kann. Ebenso eignen sich Mirabellen und Renkloden, die es gerade frisch vom Baum gibt, zum Einkochen. Apfel und Kürbis, sagt Christina Weeger, sei auch eine beliebte Kombinatio­n. Überhaupt: Wer Fallobst im Garten hat, der kann das meist durch ein paar Handgriffe zur Leckerei umwan- deln. Birne mit Apfelsaft, Zimtstange und Amaretto ergeben eine gelungene Aufstrich-Mischung.

Ganz wichtig ist nach dem Kochen (meist nicht mehr als fünf bis zehn Minuten) die Gelierprob­e. Wird das gekochte Produkt auf dem Teller nicht binnen kürzester Zeit fest, muss nachgearbe­itet werden, sagt Weeger. „Ich mache das mit etwas Apfelpekti­n, gemischt mit Zucker, das ich noch einmal unter die Marmeladen­masse gebe. Dann lasse ich alles kurz aufkochen, bis die Flüssigkei­t verdampft ist.“Ein sehr schö- ner Mix sind auch Brombeere, Heidelbeer­e und Johannisbe­ere in der Konfitüre.

Die aromatisch­en Tomaten, die es derzeit gibt, lassen sich bestens zu einer Sauce mit Sellerie, Möhre und viel Basilikum verarbeite­n und in Schraubver­schluss-Gläser füllen oder einfrieren. Übrigens kann man auch aus Tomaten eine süße Konfitüre kochen, die, mit Chili gewürzt, gut zu Käse schmeckt. Großer Beliebthei­t erfreuen sich derzeit auch süß-sauer eigelegte Zucchini oder Kürbisse.

Der gute alte Einmachkes­sel, in dem unsere Omas Birnen und Bohnen stundenlag kochten, kommt allerdings nur noch selten zum Einsatz, sagt Landwirtin Weeger. Auch die Kochshops vor Ort bieten dieses Gerät nicht an. Wer sich die Mühe machen will, findet die Kessel im Internet.

Alle, die keine Zeit und Lust haben, sich selbst an den Herd zu stellen, finden bei Christina Weeger Produkte, die wie selbstgema­cht schmecken. Konfitüren kosten um die drei Euro.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Einweckglä­ser gibt’s unter anderem im Kochshop in Langenfeld und Hilden.

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