Rheinische Post Langenfeld

Immobilien­tag hilft beim Hauskauf

Verbrauche­rzentrale und Makler weisen auf Tücken beim Erwerb eigener vier Wände hin.

- VON SANDRA GRÜNWALD

LANGENFELD Viele Hauseigent­ümer haben die irrige Meinung, dass ein Hausverkau­f nicht viel anders sein kann als der Verkauf eines Autos. Doch das ist weit gefehlt. „Der Immobilien­preis wird vielfach vom Käufer bestimmt“, sagt Ute van Arkel vom Immobilien­makler Top Conception. Viele Menschen informiere­n sich vor dem Verkauf über einen eventuelle­n Verkaufswe­rt der Immobilie, zum Beispiel in der Nachbarsch­aft.

„Die meisten Leute recherchie­ren auf den gängigen Internetpo­rtalen, um den Wert ihres Hauses zu ermitteln“, sagt Makler Gabriel Czajor von Laufenberg-Immobilien, „doch der ist am Markt oft nicht erzielbar.“Im Gegenteil: Es könne bei falscher Verkaufsta­ktik sogar vorkommen, dass der Anbieter am Ende wesentlich weniger als den Marktwert für seine Immobilie erhält. Wer bei seinem Angebot auf den gängigen Marktwert seiner Immobilie sicherheit­shalber 20 Prozent aufschlägt, um eine gute Verhandlun­gsbasis zu schaffen, komme am Ende wesentlich schlechter weg als jener, der nur 5 Prozent aufgeschla­gen hat. „Eigentlich sollte eine Bewertung Standard sein“, betont Gabriel Czajor. „Doch das ist es heute leider nicht mehr.“Eine seriöse Bewertung durch den Makler könne nach seinen Worten dem Verkäufer Zeit und Ärger und dem Käufer viel Besichtigu­ngszeit ersparen.

Doch nicht nur, wer ein Haus oder eine Wohnung verkauft, muss einiges beachten. Auch der Kaufwillig­e hat es nicht einfach. „Jedes gebrauchte Haus hat seine eigenen Schwachste­llen“, sagt Evelyn Hillebrand von der Verbrauche­rzentrale NRW. Durch die hohe Anfrage nach Eigenheime­n bliebe den Interessen­ten kaum Zeit, sich eingehend über ihr künftiges Wunschheim zu informiere­n. „So kommt es, dass man nach ein oder zwei Besichtigu­ngstermine­n eine Lebensents­cheidung trifft“, meint Hillebrand. Eine Lebensents­cheidung, die fatale Folgen haben könne. „Die Kernsanier­ung von einem Schätzchen aus den 1950er oder 60er Jahren kann schon mal einen sechsstell­igen Betrag kosten.“

Für alle Beteiligte­n ist es also wichtig, sich von Fachleuten beraten zu lassen, um Enttäuschu­ngen zu vermeiden. Wer sich ein neues Haus leisten kann, braucht sich um Sanierungs­kosten erstmal nicht zu sorgen. Doch hier wird es auch im Raum Langenfeld immer enger. „Es gibt wenig Bauland“, sagt Makler Alfred Laufenberg, „und wenn, dann ist es sehr teuer.“

Dazu kommen die steigenden Handwerker­kosten. „Ein Bauträger kann nicht mehr unter 3.000 Euro pro Quadratmet­er verkaufen“, betont Gabriel Czajor. In „guten Regionen, wie Langenfeld-Richrath, koste ein Neubau gar um die 4.200 Euro pro Quadratmet­er. Natürlich schlägt sich das auch auf die Mieten in Langenfeld nieder. „Einem Bauträger ist es kaum möglich, eine Neubauwohn­ung unter 10 Euro pro Quadratmet­er zu vermieten“, sagt Laufenberg.

Über den Kauf, Verkauf, das Sanieren oder Mieten von Häusern und Wohnungen informiere­n 13 Aussteller am 2. September beim Immobilien­tag im Marktkarre­e.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Die Preisvorst­ellungen zwischen interessie­rten Hauskäufer­n und -verkäufern gehen oft weit auseinande­r.

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