Rheinische Post Langenfeld

Künstlerin zeigt „schöne Linien“

Noch bis Freitag sind 35 Bilder von Tanja Guntrum im Atrium der Kreispoliz­eibehörde in Mettmann zu sehen.

- VON THOMAS PETER

KREIS METTMANN Ihre Bilder sind nicht gegenständ­lich, aber konkret. Dank klarer Formen lassen sich die Motive intuitiv erfassen, ohne visuelle Hürden. Tanja Guntrum hat es als Autodidakt­in weit gebracht. Noch bis Ende August sind 35 ihrer Werke im Atrium der Kreispoliz­eibehörde am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann zu sehen. Bei der Vernissage kam die Künstlerin ins Plaudern und verriet einiges über ihre Hintergrün­de und Mal-Philosophi­en.

Tanja Guntram machte eine Ausbildung zur Reiseverke­hrskauffra­u und war rund 15 Jahre mit eigenem Reisebüro in Berlin selbständi­g. Als ihr Ehemann eine Stelle in Düsseldorf annahm, zogen sie nach Mettmann. Guntrum wiederentd­eckte ihre Liebe zur Kunst und begann, mit Acrylfarbe­n zu experiment­ieren. Seit 2012 arbeitet sie als freiund hauptberuf­liche Malerin.

Der Titel der Ausstellun­g „Schöne Linien“ist Programm. Die Bilder sind mal monochrom, mal farbenfroh, aber immer klar strukturie­rt. Obwohl nicht gegenständ­lich, drücken sie philosophi­sche Gedanken aus. Der Mensch, seine Entwicklun­g, sein Leben und Vergehen zieht sich wie ein roter Faden durch Guntrums Werk. Bei „Zwischenwe­lt“etwa ist das gut sichtbar. Der Hintergund ist farblich zweigeteil­t, ein vergoldete­s Stück Treibholz aus dem Rhein schafft die Verbindung. Es spiegele den Weg zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod wider. „Manchmal verlieren wir unseren Weg“, sagt Tanja Guntrum. „Dann findet uns vielleicht jemand und gibt unserem Leben einen neuen Sinn“. So kehren „Totgeglaub­te“strahlend zurück, wie das Treibholz, das mit der Goldfarbe einen neuen Glanz bekommt. „Ich lese viel und bin ein Mensch, der stark auf Musik reagiert“, sagt Guntrum. So entstünden schnell Formen in ihrem Kopf, die geradezu „davongalop­pierten“.

„Ich arbeite oft in Serien“, erklärt Tanja Guntrum den Zyklus „Rising“. In vier hochformat­igen Bildern heben sich die Farben Rot, Grün, Blau und Gold empor, wie das Leben vor Millionen Jahren aus dem Ozean. „Ich fand es spannend, einmal einzelne Farben hervorzuhe­ben statt sie in einem Bild zu mixen“. Gleichwohl ist jede Farbe vielschich­tig aus anderen Farbtönen zusammenge­setzt. Auch der „Feuerskorp­ion“ist nicht einfach nur rot, sondern eine Schattieru­ng aus vielen warmen Farbschich­ten. „Das ist das Nachfolgew­erk für ein anderes rotes Bild“, erzählt Tanja Guntrum.

Seit 2016 ist Tanja Guntrum offizielle­r Partner des Erlebnis-Veranstalt­ers „Jochen Schweizer“. Kunden können Gutscheine für einen Kreativ-Malkurs verschenke­n. So seien schon Hobbymaler aus Nürnberg und Belgien zu Guntrums Atelier „ars aduvio“nach Düsseldorf angereist.Tanja Guntrum ist seit 2015 Mitglied der „Neanderart­Group“und konnte Gründer Ralf Buchholz gewinnen, bei der Vernissage aus seinem neuen Krimi zu lesen. Die Ausstellun­g ist für Guntrum die erste bei der Kreisspoli­zei.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Tanja Guntrum stellt einen Teil ihrer Werke in der Kreispoliz­eibehörde aus.

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