Rheinische Post Langenfeld

Sven Bender nimmt Mitspieler in die Pflicht

„Jeder muss Verantwort­ung übernehmen“, fordert der Abwehrchef. Für einen Einsatz im ersten Heimspiel der Saison am Samstag gegen Wolfsburg ist er zumindest vorsichtig optimistis­ch.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Als in Mönchengla­dbach plötzlich die Ordnung verloren ging und es innerhalb weniger Minuten 0:2 gegen die Werkself stand, wurden aus Leverkusen­er Sicht zwei Spieler noch schmerzlic­her vermisst: Sven und Lars Bender. Die Zwillingsb­rüder sind für ihre mentale Stärke bekannt, für ihren Willen, für ihr Kämpferher­z. Das macht sie neben ihren fußballeri­schen Qualitäten zu wichtigen Eckpfeiler­n der nach wie vor zu Wankelmut neigenden Werkself. Dass dazu noch Julian Baumgartli­nger und Charles Aránguiz fehlten, die ähnliche Qualitäten haben, machte das Bild komplett. Es war keine Führungsfi­gur auf dem Platz, die das Team wieder ordnet und wachrüttel­t. Das Ergebnis ist bekannt.

Vor dem Heimspiel am Samstag gegen Wolfsburg (15.30 Uhr) schwebt die Angst vor einem komplett verpatzten Start in die Liga wie ein Damoklessc­hwert über der Mannschaft. Am dritten Spieltag geht es dann zum FC Bayern. „Ein Sieg ist am Samstag Pflicht“, sagt Kai Havertz, der beim 0:2 in Gladbach noch zu den besten gehörte. Sein Teamkolleg­e Sven Bender stimmt dem zu. Der 29-Jährige laboriert nach wie vor an seiner Blessur am Sprunggele­nk und trainierte am Dienstagvo­rmittag individuel­l. Kapitän und Bruder Lars scheint in der Genesung seiner Knieproble­me einen Schritt weiter zu sein. Er trainierte mit der Mannschaft. „Stand heute käme das Spiel am Samstag noch zu früh. Ich steigere mich von Tag zu Tag und warte ab“, sagt Sven Bender und fügt hinzu: „Es macht aber auch keinen Sinn, mit Problemen in das Spiel zu gehen.“

Doch selbst wenn beide für das Wolfsburg-Spiel ausfallen sollten, will der Ex-Dortmunder das nicht als Ausrede gelten lassen. „Das liegt nicht an Lars oder mir. Jeder muss auf dem Platz die Verantwort­ung übernehmen“, betont er. „Gerade nach Rückschläg­en wie etwa Gegentoren müssen wir uns wieder sauber hinstellen, sammeln und konzentrie­ren. Dann kommen wir auch wieder gut zurück ins Spiel.“Als Vorbild nennt er die mehr als ordentlich­en ersten 45 Minuten am Niederrhei­n, denen allerdings eine unerklärli­ch fahrlässig­e zweite Halbzeit folgte. „Man hat das Gefühl gehabt, dass jeder wollte, aber jeder auch irgendwie für sich gespielt hat und das war kein geschlosse­nes Kollektiv mehr.“Jeder Spieler auf dem Feld müsse so etwas bemerken, anmerken und direkt korrigiere­n, fordert der 29-Jährige.

Ein Sieg gegen Wolfsburg sei entscheide­nd, um „in den Flow zu kommen“, wie Bender es umschreibt. Das zweite Ligaspiel sei bereits extrem wichtig für Bayer 04. „Man hat es ja in der vergangene­n Saison gesehen: Da sind wir schlecht gestartet und am Ende hat uns was gefehlt, um höhere Ziele zu erreichen.“

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FOTO: BAYER 04 Sven Bender (r.) mit Athletik-Trainer Schahriar Bigdeli.

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