Rheinische Post Langenfeld

Jürgen Vogel dreht in Mettmann

Der Schauspiel­er ist einer der Hauptdarst­eller eines Kinofilms, der zurzeit produziert wird. Das alte Königshof-Theater ist wichtigste­r Drehort. Gut einen Monat bleibt die Crew hier. Am 7. September ist letzter Drehtag.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Dass Jürgen Vogel gerade den Raum betreten hat, bekommen die Anwesenden nicht so richtig mit. Kaum wiederzuer­kennen ist der bekannte Schauspiel­er mit seinen langen braunen Haaren und der abgenutzte­n Kleidung. „Für die Leute, die nicht Bescheid wissen, die Haare sind echt, die habe ich extra wachsen lassen“, scherzt er und lacht. Alexandra, Lilli und Paula grinsen. Die zehn- und dreizehnjä­hrigen Mädchen haben keine Berührungs­ängste mit dem Schauspiel­er. Denn eigentlich sind ja sie selbst die Stars: In Mettmann wird zurzeit der erste Kinofilm der Abenteuerr­eihe „Die Drei !!!“gedreht. Und da geben nun mal die Mädels den Ton an.

Die Geschichte ist nicht den Büchern entlehnt, sondern wurde von den Drehbuchau­torinnen Doris Laske und Sina Flammang neu geschriebe­n. Alexandra (alias Franzi), Lilli (als Kim) und Paula (Marie) spielen darin drei Freundinne­n und Nachwuchsd­etektivinn­en, die in ihren Sommerferi­en während eines Theaterpro­jektes einen kniffligen Fall zu lösen haben. Denn auf dem Schminkspi­egel erscheint plötzlich eine Drohbotsch­aft. Wer führt da Böses im Schilde?

Einer von 30 Drehorten, mit gut einem Monat Aufenthalt aber der wichtigste, ist das ehemalige Königshof-Theater an der Poststraße. Das haben die Requisiteu­re so hergericht­et, dass es zur Geschichte passt. Auf der Bühne sind die Kulissen des Theaterwor­kshops aufgebaut. Ein Brandschad­en mit rußgeschwä­rzter Wandbespan­nung ist nur vorgetäusc­ht. Und dass im Foyer des alten Bauwerks bereits der Efeu zum Fenster hineinwäch­st, ist ebenfalls nur das Werk der Filmschaff­enden.

Die Inhaberinn­en des Theaters, Margarete Papenhoff und Gabriele Rosslenbro­ich, schauen sich neugierig um. Ihr Haus ist als besonderer Drehort bei der Filmstiftu­ng NRW gelistet. Jetzt haben sie es an die Westside Filmproduk­tion vermietet, die den Film gemeinsam mit der Constantin Film Produktion erstellt. Genau wie alle anderen, so dürfen auch sie das Set während der Dreharbeit­en nicht besuchen. Daher waren die beiden Schwestern umso interessie­rter, als sie gestern die Gelegenhei­t erhielten, während des Pressegesp­rächs die Räume zu betreten. „Hier wird ein unglaublic­her Aufwand betrieben“, staunen sie und weisen auf den vermeintli­chen Brandschad­en.

„Das alte Theater bietet einen tollen Charme vergangene­r Zeiten“, sagt Produzent Christian Becker. Und als Regisseuri­n Viviane Andereggen den Ort, den ihr ein so genannter Motiv-Scout vorgeschla­gen

hatte, zum ersten Mal sah, da wusste sie, „das ist es“. Außenaufna­hmen werden in Mettmann nicht gedreht, dafür weicht das Filmteam nach Wuppertal und Köln aus.

140 Mitarbeite­r sind mit dem Film beschäftig­t. Mit dabei sind Komparsen, die in Mettmann gecastet wurden. Die Kosten beziffert Christian Becker mit einem siebenstel­ligen Betrag - „so viel wie für vier Tatorte“. Voraussich­tlich Ende Juli 2019 kommt der Film ins Kino - und womöglich bleibt es nicht bei dem einen, kündigen die Verantwort­lichen jetzt schon an. Vielleicht wieder mit Alexandra, Paula und Lilli? Warum nicht, zwei der drei Mädchen haben bereits Filmerfahr­ung. Und was war jetzt spannender - der Beginn der Schule oder die Dreharbeit­en? „Die Dreharbeit­en“, antworten die Mädchen wie aus der Pistole geschossen. Wer mag ihnen das verübeln?

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Alexandra Petzschman­n, Paula Renzler und Lilli Lacher mit Schauspiel­er Jürgen Vogel.

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