Werkself steht bereits unter Druck
Nach der 0:2-Auftaktpleite in Gladbach will das Team von Coach Herrlich gegen Wolfsburg ein Déjà-vu vermeiden.
LEVERKUSEN Das erste Heimspiel der Saison wird für die Werkself gleich zur Belastungsprobe. Denn: Sollte Bayer 04 am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/BayArena) keine Punkte einfahren, droht die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich erneut den Start in die Bundesliga zu verschlafen. In der vergangenen Saison fand sich Leverkusen nach zwei Niederlagen und einem Remis aus drei Partien plötzlich auf einen Abstiegsrang wieder. Nun gilt es, dieses Szenario zu vermeiden.
Ein Sieg gegen die vom Ex-Leverkusener Bruno Labbadia trainierten „Wölfe“wäre also äußerst hilfreich, die Ausgangslage vor der nicht gerade einfach zu bewältigenden Auswärtsaufgabe am dritten Spieltag beim Rekordmeister aus München (15. September) zusätzlich zu verschärfen. Kevin Volland ist sich der Situation bewusst. „Klar ist jetzt gegen Wolfsburg der Druck da“, sagt er. Dem 0:2 zum Auftakt in Gladbach kann er trotz des Ergebnisses einige positive Aspekte abgewinnen. „Es war nicht alles schlecht“, betont der 26-Jährige. Gemeint ist damit vor allem die erste Hälfte im Borussia-Park, in der sich Bayer 04 viele gute Torchancen erspielte, diese aber nicht nutzen konnte – eine bekannte Schwäche der Werkself. Das sieht auch Teamkollege Dominik Kohr so. „Wir werden das Positive aus der ersten Halbzeit mitnehmen und kompakter spielen“, erklärt der Mittelfeldmann.
Für positive Neuigkeiten sorgte in dieser Woche vor allem ein Leverkusener: Kai Havertz. Das 19-jährige Talent wurde zum ersten Mal von Bundestrainer Joachim Löw für die bevorstehenden Länderspiele gegen Frankreich (6. September) und Peru (9. September, beide 20.45 Uhr) in die DFB-Auswahl berufen. „Mit der Nominierung ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen. Natürlich freue ich mich sehr auf die Nationalmannschaft“, sagte der Youngster. Doch er weiß auch: „Vorher ist allerdings das Spiel am Samstag gegen Wolfsburg. Dem gilt meine volle Konzentration.“Auch seine Teamkollegen Julian Brandt und Jonathan Tah wurden für die beiden Partien nominiert. „Sie haben es absolut verdient“, lobte Herrlich.
Der 46-jährige Trainer von Bayer 04 wird bei der Heimpremiere nicht mehr auf Benjamin Henrichs zurückgreifen können. Der Rechtsverteidiger schloss sich erwartungsgemäß dem französischen Vize-Meister AS Monaco an. Die Ablösesumme soll bei etwa 20 Millionen Euro liegen. „Benny hat seit seinen Kindheitstagen unterm Bayer-Kreuz an den Ball getreten und dabei tolle Erfolge gefeiert. Für seinen neuen Lebensabschnitt im Ausland wünschen wir ihm alles Gute“, sagt Sportgeschäftsführer Rudi Völler. Trotz des Abschieds des Eigengewächses ist Leverkusen offenbar nicht darauf aus, noch einmal selbst auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Weitere Zu- oder Abgänge schlossen die Verantwortlichen nahezu aus. Bis Freitag, 18 Uhr, können in Deutschland noch Spieler den Verein wechseln.
Die Augen der Leverkusener werden vorerst ohnehin nach Monaco gerichtet sein: Im Fürstentum werden ab 13 Uhr die Gruppen für die Europa League ausgelost. Bayers Geschäftsführer Fernando Carro vertritt den Werksklub vor Ort.