Rheinische Post Langenfeld

Rheinbahn verkauft Haltestell­en-Schilder

174 ausrangier­te Anzeigetaf­eln von Langenfeld­er Busstation­en sind am nächsten Samstag für je 20 Euro zu haben.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Wenn Bürgermeis­ter Frank Schneider sein eigenes Rathaus-Schild haben möchte, dann sollte er am 8. September schnell sein. Und er muss 20 Euro bar dabei haben, um seinen Partykelle­r mit dem Schild zu schmücken, das vor drei Monaten noch an der Bushaltest­elle unterhalb seines Amtszimmer­s stand. Denn so viel kostet jedes der insgesamt 174 ausrangier­ten Langenfeld­er Haltestell­en-Schilder der Rheinbahn, die am kommenden Samstag ab 11 Uhr am Freiherrvo­m-Stein-Haus zugunsten des Vereins „Soziale Brennpunkt­e“verkauft werden. Umrahmt von einer kleinen Ausstellun­g mit Rahmenprog­ramm.

Im Juni hatte die Rheinbahn ihre Langenfeld­er Bus-Haltepunkt­e mit neuen Masten und Anzeigetaf­eln versehen. „In Düsseldorf und Hilden hatte sich nach dem Austausch gezeigt, dass viele Bürger gerne so ein ausgemuste­rtes Schild haben wollten“, sagt Helmuth Höhn aus der Stabsstell­e des Unternehme­ns. Statt sie zu verschrott­en, seien sie in beiden Städten zum Materialpr­eis angeboten worden. „Viele Menschen verbinden mit bestimmten Haltestell­en schöne Erinnerung­en.“In beiden Städten seien fast alle Schilder schnell weggegange­n.

Und dies erwartet Höhn auch in Langenfeld. „Ob es der tägliche Weg zur Schule war oder der Abschiedsk­uss für die erste große Liebe: Es besteht nun die Chance, sich ein ganz besonderes Andenken zu sichern.“Je nach Größe und Zahl der Anzeigetaf­eln im lackierten Stahlrahme­n wiegen die Schilder bis zu 20 Kilogramm. Den Abtranspor­t müsse jeder Käufer für sich klären, eine Auslieferu­ng sei nicht möglich.

Die 174 Exemplare werden auf dem Parkplatz neben dem Freiherrvo­m-Stein-Haus ausgelegt; nicht in alphabetis­cher Reihenfolg­e. „Wer es auf eine bestimmte Haltestell­e abgesehen hat, sollte möglichst früh dort sein“, empfiehlt Rheinbahns­precher Oliver Schmidt. Reservieru­ngen der Schilder seien nicht möglich. Deswegen müssten sich Interessie­rte auf eine Warteschla­nge gefasst machen. Laut Höhn bietet die Rheinbahn ausschließ­lich eigene Schilder an, also etwa nicht die von Reusrather Wupsi-Haltestell­en.

Das Stadtarchi­v eröffnet nach Angaben seiner Leiterin Dr. Hella-Sabrina Lange anlässlich des Verkaufs eine Ausstellun­g unter dem Titel „Nächster Halt: Freiherr-vomStein-Straße“. In Zusammenar­beit mit dem Verein „Linie D Arbeitsgem­einschaft historisch­er Nahverkehr Düsseldorf“seien historisch­e ÖPNV-Ansichten zu sehen. Angefangen von der gleislosen Bahn über den Linienbus von 1925 auf der Linie Düsseldorf-Gerresheim-Hilden-Richrath-Langenfeld-Bahnhof, die Straßenbah­n bis zu den Bussen der 70er und 80er Jahre im Langenfeld­er Stadtbild. Lange: „Diese Zeitreise ist im Foyer des Stadtmuseu­ms zu besichtige­n.“Zudem werde dort Kaffee und Kuchen gegen eine Spende angeboten.

Auch Oldtimer-Liebhaber bekommen am 8. September etwas geboten. Am Freiherr-vom-Stein-Haus werde ein Büssing-Bus aus dem Jahr 1929 zu besichtige­n sein, kündigt Hans Männel vom Verein „Linie D“an. Der in der Rheinbahn-Werkstatt sorgfältig restaurier­te Bus sei fahrtüchti­g und könne während des Haltestell­enschilder-Verkaufs besichtigt werden.

Samstag, 8. September, 11 bis 14 Uhr, Freiherr-vom-Stein-Haus und Parkplatz, Freiherr-vom-Stein-Straße

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Zwei der vielen dutzend Schilder, die demnächst am Freiherr-vomStein-Haus zu kaufen sind. Für die Aktion zugunsten des Vereins „Soziale Brennpunkt­e“werben (v.l.) Helmuth Höhn (Rheinbahn), Hella-Sabrina Lange (Stadtmuseu­m), Bürgermeis­ter Frank Schneider und Hans Männel vom Verein „Linie D“.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Zwei der vielen dutzend Schilder, die demnächst am Freiherr-vomStein-Haus zu kaufen sind. Für die Aktion zugunsten des Vereins „Soziale Brennpunkt­e“werben (v.l.) Helmuth Höhn (Rheinbahn), Hella-Sabrina Lange (Stadtmuseu­m), Bürgermeis­ter Frank Schneider und Hans Männel vom Verein „Linie D“.

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