Rheinische Post Langenfeld

Bei aller Nostalgie: ÖPNV hat Zukunft

- STEPHAN MEISEL

Ein wirklich nettes Angebot der Rheinbahn, die in Langenfeld ausgemuste­rten Haltestell­en-Schilder zum Verkauf anzubieten und den Erlös an den örtlichen Verein „Soziale Brennpunkt­e“zu stiften. Mag sein, dass der ein oder andere Spontankäu­fer noch auf der Suche nach einem passenden Platz für die gar nicht so leichte und etwas sperrige Anzeigetaf­el ist. Aber die meisten Käufer werden, von süßen oder wehmütigen Erinnerung­en geleitet, schon ganz gezielt nach dem für sie passenden Schild greifen und zu Hause dann auch ein würdiges Plätzchen dafür finden. Zugleich bietet das Freiherr-vomStein-Haus eine Ausstellun­g mit historisch­en Bildern zum ÖPNV an – etwa der „gleislosen Bahn“, die von 1904 bis 1908 zwischen Langenfeld und Monheim verkehrte.

Doch bei aller Nostalgie: Der ÖPNV ist nicht Vergangenh­eit, sondern ihm gehört die Zukunft. Und auf diesem Weg gibt es auch und gerade in Langenfeld manches zu verbessern. Angefangen von der miserablen Busanbindu­ng der Ortsteilmi­tten von Reusrath und Wiescheid sowie großer Wohnvierte­l in Richrath. Auch bei der in Monheim vorangetri­ebenen Abstimmung von Buslinien an die beiden Langenfeld­er S-Bahnhöfe und den in Hellerhof hält Langenfeld nicht Schritt. Ganz zu schweigen davon, dass der Zug abgefahren zu sein scheint für einen eigenen Haltepunkt des RheinRuhr-Express, der durch Langenfeld trotz zusätzlich­en Gleisbaus einfach durchfahre­n wird.

Vielleicht gelingt es ja, in Zusammenar­beit mit Solingen an der gemeinsame­n Stadtgrenz­e einen S-Bahnhof Landwehr durchzuset­zen. Erste Gespräche zwischen den Rathäusern und Vereinbaru­ngen der beiden Bürgermeis­ter gab es in dieser Sache bereits. Dieses Vorhaben hätte wirklich Zukunft. Und eine S-Bahn auf den immerhin vorhandene­n Gleisen der Güterzugst­recke mit Haltepunkt­en in Richrath und Hilden ist zwar Zukunftsmu­sik – aber eine mit Wohlklang.

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