Bei aller Nostalgie: ÖPNV hat Zukunft
Ein wirklich nettes Angebot der Rheinbahn, die in Langenfeld ausgemusterten Haltestellen-Schilder zum Verkauf anzubieten und den Erlös an den örtlichen Verein „Soziale Brennpunkte“zu stiften. Mag sein, dass der ein oder andere Spontankäufer noch auf der Suche nach einem passenden Platz für die gar nicht so leichte und etwas sperrige Anzeigetafel ist. Aber die meisten Käufer werden, von süßen oder wehmütigen Erinnerungen geleitet, schon ganz gezielt nach dem für sie passenden Schild greifen und zu Hause dann auch ein würdiges Plätzchen dafür finden. Zugleich bietet das Freiherr-vomStein-Haus eine Ausstellung mit historischen Bildern zum ÖPNV an – etwa der „gleislosen Bahn“, die von 1904 bis 1908 zwischen Langenfeld und Monheim verkehrte.
Doch bei aller Nostalgie: Der ÖPNV ist nicht Vergangenheit, sondern ihm gehört die Zukunft. Und auf diesem Weg gibt es auch und gerade in Langenfeld manches zu verbessern. Angefangen von der miserablen Busanbindung der Ortsteilmitten von Reusrath und Wiescheid sowie großer Wohnviertel in Richrath. Auch bei der in Monheim vorangetriebenen Abstimmung von Buslinien an die beiden Langenfelder S-Bahnhöfe und den in Hellerhof hält Langenfeld nicht Schritt. Ganz zu schweigen davon, dass der Zug abgefahren zu sein scheint für einen eigenen Haltepunkt des RheinRuhr-Express, der durch Langenfeld trotz zusätzlichen Gleisbaus einfach durchfahren wird.
Vielleicht gelingt es ja, in Zusammenarbeit mit Solingen an der gemeinsamen Stadtgrenze einen S-Bahnhof Landwehr durchzusetzen. Erste Gespräche zwischen den Rathäusern und Vereinbarungen der beiden Bürgermeister gab es in dieser Sache bereits. Dieses Vorhaben hätte wirklich Zukunft. Und eine S-Bahn auf den immerhin vorhandenen Gleisen der Güterzugstrecke mit Haltepunkten in Richrath und Hilden ist zwar Zukunftsmusik – aber eine mit Wohlklang.